Gesunde Lehre ChristiJesus Christus: Solange ich in der Welt
bin, bin ich das Licht der Welt (Joh.9,5)

Warum die Zeugen Jehovas keine Jünger Christi sein können

1. Geschichte und Entstehung der Wachtturmbewegung

2. Der geheime Hintergrund der Organisation

3. Das Himmelreich erben die 144000 "Gesalbten" - allen anderen gelten nur irdische Verheißungen

4. Die Person Jesu Christi in der WTG

5. Die WTG-Theologie kennt keine Hölle und ewige Seele

6. Das WTG-Dogma um den Namen Gottes

7. Abschlussgedanken zu der Bewegung der Wachtturmgesellschaft


 1. Geschichte und Entstehung der Bewegung

Die Zeugen Jehovas, wie wir sie heute kennen, hießen zu Beginn ihrer Entstehung im Jahre 1879 "Millennium-Tagesanbruch-Leute", dann ab dem Jahre 1913 "Ernste Bibelforscher", und schließlich ab 1931 "Zeugen Jehovas". Die Gründung dieser Bewegung geht auf Charles Taze Russel (1852 - 1916) und seinen "Bibelforscherkreis" zurück. Russel begann 1879 mit der Herausgabe der Zeitschrift "Zion´s Wachtturm", die im Jahre 1909 in "der Wachtturm" umbenannt wurde und die bis heute zu den Standart-Zeitschriften der Zeugen Jehovas gehört. Neben vielen Flugblättern und Broschüren bildete vor allem Russels Werk Die Schriftstudien die Grundlage dieser Bewegung.  

In kürzester Zeit erwuchs die Bewegung zur internationalen Organisation und überflutete mit ihrem Schrifttum die postchristliche Welt. Straff und hierarchisch organisiert mit Hauptsitz in den USA, schuf sie zu Beginn der 1920-er in jedem Land ein Netz von Haupt- und Zweigbüros mit fleißigen Verteilern und Verkündigern ihrer Botschaft.

Was aber war ihre Botschaft? Zunächst war es eine pauschale Kritik an der Christenheit, die ja auch einen gewissen Schein von Berechtigung hatte. So wurde von der Organisation, im Folgenden Wachtturmgesellschaft (WTG) genannt, z.B. der Militarismus, den bestimmte kirchliche Kreise unterstützten, sowie andere Verfehlungen angeprangert.  An diesen Erscheinungen übten jedoch auch treu gebliebene Christen bereits Kritik. Der WTG ging es daher nicht darum, nach 1.Thess.5,21 Falsches zu verwerfen und Gutes zu bewahren, weil sie  alle ihr voraus gegangenen Formen des Christentums als Machwerk des Teufels darstellte.  Sie alle, ob Katholiken, Reformatoren, Freikirchen oder Baptisten, bezeichnete sie als "Unkraut und Babylon!"1. Dagegen sah die WTG sich selbst als das Sprachrohr Gottes an, wobei Russel als "der treue und kluge Knecht"2 geehrt wurde. Angesichts einer solchen Selbstsicherheit erscheinen Irrtümer der WTG, auf die wir im Folgenden eingehen wollen, geradezu grotesk. 

Der Schwerpunkt in der Verkündigung der WTG lag am Anfang vor allem in prophetischen Voraussagen der nahen Zukunft. So berechnete Russel für das Jahr 1914 den Beginn des tausendjährigen Friedensreiches (Millennium - daher auch Millennium-Tagesanbruch-Leute) auf der Erde3. Er behauptete, dass die Zeiten der Nationen samt ihren Reichen bis 1914 beendet sein würden4. Sie würden untergehen durch gesellschaftliche Umwälzungen, Revolutionen und den Endzeitkrieg, die WTG spricht in diesem Zusammenhang bis heute vom Harmagedon.  Im Anschluss an dieses Geschehen sollten alttestamentliche Heilige auferstehen und zu sichtbaren Regierenden im angekündigten Friedensreich erhoben werden. Sie würden dann die aus dem Himmel herrschende unsichtbare Regierung repräsentieren, die aus Christus als Haupt und der "Herauswahl", der "kleinen Herde", - Russel und seine eifrigsten Mitarbeiter - bestehen würde. Die auferstandenen Heiligen des AT - alle anderen sollten gleich danach auferstehen - würden dann die Menschheit zur vollkommenen Gerechtigkeit - zu Glück, Frieden und Wohlfahrt, sowie ewigem Leben auf der Erde führen.  Doch weder die Macht der Nationen fand ihr Ende, noch sind alttestamentliche Hebräer auf die Erde zurückgekehrt. Statt dessen brach im besagten Jahr der bis dahin blutigste Krieg aus. Immer wieder verlegte die WTG um wenige Jahre ihre "prophetischen" Erwartungen, so auch Russells Nachfolger und Präsident der WTG Joseph Franklin Rutherford. Rutherford erklärte, "dass wir zuversichtlich eine Auferstehung der Treuen des alten Bundes im Jahre 1925 erwarten könnten, und dass diese Männer Israels zu sichtbaren und gesetzlichen Vertretern der neuen Ordnung der Dinge auf Erden gemacht würden - dies sei die beginnende Aufrichtung des messianischen Königsreiches"5. Bekanntermaßen erlebten die WTG-Anhänger auch hier eine Enttäuschung.

In die Reihe dieser "prophetischen Offenbarungen" gehört auch die von Russel verkündigte unsichtbar geschehene Wiederkunft Jesu im Jahre 1874. Russel nannte sie die angebrochene "Gegenwart Christi"6, obwohl doch die Jünger Jesu seiner Gegenwart seit seiner Auferstehung gewiss sind (Mat.28,20). Diese "Gegenwart Christi" sollte einer 40-jährigen Vorbereitung auf das im Jahre 1914 kommende tausendjährige Friedensreich dienen. Weil nun die gewünschten Ereignisse so nicht eintraten, ließ die WTG später verlautbaren, dass diese "unsichtbare Wiederkunft" erst im Jahre 1914 geschehen sei. Das lehrt sie auch bis in unsere Zeit. Dagegen wurden Fehlprophetien, die sich nicht so wie die soeben aufgeführten uminterpretieren ließen, eingeräumt. Man spricht aber bis heute lediglich von "unvollkommener Erkenntnis, in der man sich damals befunden habe". Immerhin führte es aber dazu, dass Russel´s 6 Bände Schriftstudien, sowie das nach ihm verfasste siebente Band, auf denen ja die gesamte Wachtturm-Lehre beruhte, von der WTG seit 1926 nicht mehr herausgegeben und somit verworfen wurden. Das war vorhersehbar, denn das Werk wurde in der 1926-er Ausgabe von vielen unerfüllt gebliebenen Prophetien regelrecht gesäubert, was natürlich für die Außenwelt nicht unbemerkt bleiben konnte.

Einen letzten und eher vorsichtigen Versuch das Ende des "bösen Systems der Dinge" dieser Welt, sprich Harmagedon und andere große Nöte, auf ein Datum heraufzubeschwören, unternahm die WTG zum Jahre 19757. Danach sollte das tausendjährige Reich folgen. Wie nicht anders zu erwarten war, redete sich die Organisation danach heraus, man habe es anders gemeint.

2. Der geheime Hintergrund der Organisation 

Im Hintergrund dieser Bewegung fällt jedoch noch etwas wesentlich Gewaltigeres auf. Einem unvoreingenommenen und nüchternen Blick wird kaum der ungeheure jüdische Einfluss in der Botschaft dieser Bewegung, vor allem in der ersten Zeit ihrer Entstehung, entgehen. Angefangen mit der überdeutlichen Parteinahme für das Judentum, bzw. den Zionismus, und einem gleichzeitigen Herabsetzen und Verachten des Christentums, der Rechnerei über das Ende der heidnischen Reiche und der Aufrichtung Israels, und schließlich der Zukunftsaussicht eines recht jüdischen Weltreiches, in dem auferstandene alttestamentliche Hebräer aus Jerusalem herrschen, offenbart sich hier unzweifelhaft das Einsetzen für jüdisch-zionistische Interessen.

So liest man in den Schriftstudien eine Deutung zu Hesekiel 17,22-24: "Der Zionismus wird blühen und gedeihen"8. Dagegen soll das Christentum verschwinden: "Die böse und verderbte Zivilisation, die als "Christentum" bekannt ist, soll noch öder und wüster gemacht werden als die Wildnis, welche Palästina umgibt. Sie soll ganz vom Erdboden hinweggefegt werden, um Platz zu machen für die einziehende neue Ordnung der Dinge"9. 

Eine weitere Deutung der damaligen WTG zu Hesekiel 17,24 verrät uns ebenso: "daß der Herr "das nominelle Kirchentum" von seiner Höhe gestürzt und gedemütigt hat, dahingegen die alttestamentlichen Überwinder erhöhte, daß er das "Namenchristentum" verdorren ließ und dem Zionismus sowie den Hoffnungen Israels blühendes Leben gegeben hat"10.

Es verwundert daher auch nicht, dass die Wiederherstellung Israels gleichzeitig mit dem Aufkommen des "glorreichen Königreiches auf Erden" und dem Zerbruch nationaler Mächte angekündigt wurde:
 
"Dann wird das Königreich des Messias anfangen, offenbar zu werden. Von dann ab wird Israel im Lande der Verheißung allmählich aus der Asche der Vergangenheit zu der prophezeiten Größe erstehen"11

"Doch nicht eher, ... nicht bis die Reiche der Nationen zu Staub zermalmt und gänzlich beseitigt sind ... (im Jahre 1914 wie in dem vorhergehenden Kapitel gezeigt wurde)"12.

Während seiner Präsidentschaft schrieb Rutherford in dem Buch namens "Trost für die Juden" aus dem Jahr 1925 auf S. 136, dass die Frommen des AT, die die Regierungsgewalt im 1000-jn Reich ausüben sollen, "die Juden zu der großen Nation der Erde machen werden". Bereits auf S. 2 finden wir den Lob eines Zionisten an die WTG: "Ihre Auslegung der biblischen Prophezeiungen findet bei uns vollen Anklang und bestätigt unsere eigene Überzeugung". Dementsprechend ehrte auch die WTG im selben Buch, sowie in weiteren Broschüren, den führenden Zionisten Theodor Herzl, der wohl gemerkt dem christlichen Glauben fremd und ablehnend gegenüber stand, mit dem Beinamen "der geschätzte" und "der geliebte" Herzl13.   

Schließlich ist auch der anfänglich gewählte Name der ersten Zeitschrift der WTG "Zion´s Wachtturm" nicht weniger aussagekräftig für den jüdisch-zionistischen Hintergrund dieser Organisation. Außerhalb der eigentlichen Wachtturm-Botschaft ist die Faktenlage für den jüdischen Einfluss ebenso reich. So trat Russel, dessen zweiter Name "Taze" jüdisch ist (wie übrigens auch die Namen einiger seiner Nachfolger - z.B. Nathan Homer Knorr), im Sinne zionistischer Ziele vor jüdischem Publikum auf, um unter den Juden eine Bewegung der Auswanderung nach Palästina zu erzeugen14. Russel selbst war also neben seiner Pastor-Tätigkeit auch Zionist. Unbestreitbar ist auch, dass er Hochgradfreimaurer war, wie es sehr viele Indizien und Hinweise bestätigen, denn die Freimaurerei ist bekanntlich eng mit dem Judentum verbunden. So sehen wir z.B. im Aufmacher der Zeitschrift "Zion´s Wachtturm" in der Kopfzeile links ein umfallendes Kreuz in einer Krone. Diese stellen ein Freimaurersymbol zum Entthronen des Christentums dar. Rechts in der Kopfzeile erblicken wir einen Ritter mit üblichen Ritterwaffen. Was hat ein Ritter mit Jesus Christus gemeinsam? Nicht das Geringste. Er hat aber viel Gemeinsames mit der Freimaurerei, die in ihren verschiedenen Einweihungsgraden durchsetzt ist mit Rittertiteln und -ritualen. 

1.10.1907 Zions Wachtturm 

Das Symbol des "umfallenden Kreuzes in der Krone" entdecken wir auch auf dem neben dem Grabstein Russels stehenden Grabmal. Dieses Grabmal ist ein noch weit größeres Zeugnis seiner Zugehörigkeit zu der Freimaurerei, ist es doch in Form einer ägyptischen Pyramide mit einer sich abgrenzenden Pyramidenspitze - typisch für die okkult-magische Freimaurersymbolik - gebaut. Der Beerdigungsort spricht ebenfalls für sich. Russels Grab befindet sich im größten Freimaurer-Friedhof Pittsburghs 

 

Die hier beschriebene geheime Macht hinter den Kulissen der WTG liefert auch die Erklärung dafür, woher der Organisation bei so viel kostspieliger Literaturverbreitung und weltweitem Aufbau von "Königreichssälen" die Mittel zufließen. Das stellte auch ein Vorfall in den Jahren 1924-25 besonders unter Beweis15. Ein gewisser Herr Dr. Fehrmann hat am 21. Januar 1924 im schweizerischen St. Gallen bei einer öffentlichen Versammlung den Vorwurf gegen die Ernsten Bibelforscher erhoben, sie erhielten große Geldsummen vom internationalen freimaurerischen Judentum. Daraufhin erhob der Leiter der "Ernsten Bibelforscher" in Zürich Klage gegen ihn. Die WTG konnte jedoch vor Gericht das Gegenteilige nicht beweisen und wurde zu einer Entschädigungszahlung von 600 Franken verurteilt. Sie ging in die Berufungsinstanz, verlor erneut, und musste wiederum Schadensersatz in Höhe von 1313,55 Franken leisten. Dr. Fehrmann berief sich dabei auf einen Brief zwischen zwei Hochgradfreimaurern, einem Schweizer und einem Amerikaner, in dem von einer großzügigen finanziellen Unterstützung durch "jüdische Brüder" die Rede war:

"Ihre zweite Anfrage betrifft die Internationale Gesellschaft der Ernsten­ Bibelforscher, die ihren Hauptsitz in Brooklyn, N.Y., hat.  

Gewiß sind uns diese Leute sehr von Nutzen. Wir geben ihnen auf dem bekannten indirekten Wege viel Geld durch eine Anzahl Brüder, die während des Krieges sehr viel Geld gewonnen haben; es tut ihrem dicken Portefeuille nicht weh! Sie gehören zu den Juden. Im nächsten Frühjahr vielleicht wird ein bedeutender Jurist nach Europa kommen. Er war schon mehrere Male in Europa. Mister Rutherford wird eine Propaganda durch Vorträge unternehmen. Ich benütze jetzt die Gelegenheit zu einer Bitte an Sie, geliebte Bruder, wollen Sie bemüht sein, daß die Zeitungen der Schweiz keine Artikel bringen, die gegen diese Vorträge gerichtet sind! Sie haben doch unter den Brüdern der Schweiz viele Leute der Tagespresse. Auch bitte ich zu sorgen, daß die Tätigkeit der Ernsten Bibelforscher in den Zeitungen nicht ungünstig beurteilt wird. Wir haben diese Leute sehr nötig, sie müssen uns Pioniere sein. Was soll ich Ihnen mehr sagen! Sie wissen alles selbst.   

Das Prinzip, ein Land zu erobern, ist, seine Schwächen auszunützen und seine Säulen zu untergraben. Unsere Feinde sind die Protestanten ebenso wie die Katholiken in Europa, ihre Dogmen sind unseren Plänen lästig, deshalb müssen wir alles tun, ihre Anhängerzahl zu vermindern und sie lächerlich zu machen."

Dieser Brief wurde bereits im "Morgen", Katholisches Tageblatt der Schweiz, am 18. Mai 1923 veröffentlicht. Die Echtheit des Briefes konnte ebenfalls nicht angefochten werden. Abgesehen von den engen Beziehungen der besagten Macht zu der WTG, offenbart er auch das Ziel dieser geheimen Weltelite - die globale antichristliche Weltherrschaft. Damit ist der jüdisch-freimaurerische Hintergrund der WTG hinreichend dokumentiert. Zwar verwarf die Organisation gegen Ende der 20-er unter Rutherford ihren offenen pro-israelischen Kurs, die beschriebene Macht hinter den Kulissen besteht jedoch bis heute fort. Dies lässt sich aus der weiterhin weltweit straff gebliebenen finanziellen Unterstützung der Organisation sowie ihrer im Folgenden erläuterten Theologie erkennen.  


Betrachtung der Theologie der Wachtturmgesellschaft

3. Das Himmelreich erben die 144000 "Gesalbten" - allen anderen gelten nur irdische Verheißungen

Es war vor allem eine Aussicht auf irdische Verheißungen, die in der Verkündigung der WTG in den Mittelpunkt gestellt wurden. Man predigte, wie schon erwähnt, "daß der Allmächtige in Christo und seinem Königreich ... einen Plan bereit hat, die Menschen mit Frieden und Wohlfahrt, Freiheit, Glückseligkeit und ewigem Leben auf Erden zu segnen"16. "Irdisches Leben und irdische Segnungen sind durch Adam verloren gegangen; dieselben, keine anderen, sind aber durch Christus für die Menschheit zurückgekauft worden" (Schriftstudien Band V, S.144). Darum sollte es in dem anbrechenden messianischen Reich keinen Tod, Leid oder Elend mehr geben - hier sollten sich ganz im Gegenteil nach und nach irdisch-paradiesische Zustände, sowie menschliche Vollkommenheit einstellen. 

Mit dieser Botschaft ging die WTG auf Menschenfang. Am Anfang war zwar für das WTG-Mitglied noch die himmlische Verheißung offen17. Sie sollte jedoch 1914 geschlossen werden, denn die oben erwähnte "Herauswahl, die die himmlische Regierung bilden soll, sei dann vollzählig", hieß es. Die Ereignisse verliefen anders und man ließ sie noch eine Weile offen. Die WTG gebrauchte für diese "himmlische Herrscherklasse" von Anfang an auch das Bild von den 144000 Auserwählten aus Offb.7,3-8. Später, unter J.F. Rutherford, wurde die himmlische Verheißung ausschließlich auf die 144000, die als geistiges Israel aufgefasst wurden, bezogen.  Alle anderen WTG-Mitglieder stufte man als das "irdische Volk" ein und bezeichnete sie als die Schar aus den Völkern (Offb.7,9). Als Grundlage für die Trennung in zwei Scharen wurde auch das Wort Jesu von den zwei Schafsherden aus Joh. 10,16 herangezogen. Im Jahre 1935 verkündete die WTG die Zahl der 144000 schließlich endgültig für vollendet, so dass dem Zeugen Jehova (ZJ) seit dem nur die irdische Verheißung geblieben ist. Von den 144000 weilen laut der WTG noch heute etliche auf der Erde. Das Aberkennen der himmlischen Hoffnung hatte nun für die ZJ theologisch zur Folge, dass große Teile des NT sie nicht mehr betrafen und an ihnen vorbeiredeten. Die Konsequenzen waren:

  • Nur die 144000 sind wiedergeboren
  • Nur die 144000 stehen im Bund mit Jesus Christus und können ihn als direkten Mittler betrachten
  • Nur die 144000 sind Kinder Gottes und Miterben mit Christus
  • Nur die 144000 sind der Leib Christi und können am Brotbrechen teilnehmen
  • Nur die 144000 werden zu ihren Lebzeiten gerechtfertigt durch den Glauben

Kann die Bibel so etwas lehren? Betrachten wir im Folgenden, was sie uns zu sagen hat.

Die Lehre der WTG von den zwei Scharen - einer irdischen und einer himmlischen

Laut der WTG ergibt sich diese Behauptung aus dem bereits erwähnten Zitat in Joh. 10,16: "Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und dieselben muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden". Jedoch fehlt in diesen Versen auch nur der leiseste Hinweis auf eine Trennung der Gläubigen in zwei unterschiedliche Gruppen mit verschiedenen Verheißungen. Jesus meint schlicht und ergreifend, dass seine Herde, neben den Gläubigen aus den Juden/Israeliten, auch aus Gläubigen aus den Völkern bestehen wird. Somit ist die Deutung der WTG an den Haaren herbeigezogen. Sie ist es aber vor allem auch aus dem Grund, weil das gesamte NT in Bezug auf unsere Gnadenzeit nur von einer Hoffnung - der Himmlischen - redet. Jesus Christus sprach: "...Mein Reich ist nicht von dieser Welt..." (Joh.18,36), und: "...ich sage euch: Viele werden kommen vom Morgen und vom Abend und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sitzen" (Mt.8,11). Kann man ernsthaft behaupten, Christus meine mit dieser Aussage nur die 144000? 

Dass die Lehre der WTG über die einzig 144000 "Himmlischen" dem NT krass widerspricht, verdeutlichen auch diese Worte Jesu: "Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, daß sie meine Herrlichkeit sehen..." (Joh.17,24). Wer der Bibel vertraut, bedarf keiner Darlegung, dass Christus seit seiner Himmelfahrt im Himmel ist. Demzufolge sind dort auch die, die Gott Christus gegeben hat. Hat Gott ihm etwa nur "die 144000" gegeben? Keineswegs. Denn ein paar Verse früher sagt der Herr ausdrücklich: "Ich bitte aber nicht allein für sie (die Apostel), sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden" (Joh.17,21). Christus spricht somit von allen Gläubigen. 

Im Gegensatz zum Gesagten begegnen uns in der WTG-Literatur oft verlockende Bilder glücklicher Familien inmitten eines üppigen Paradieses - sie sollen unsere Auferstehung und das folgende Leben auf der Erde darstellen. Welches Bild der Auferstehung vermittelt uns wiederum Christus? Wir lesen: "...Ihr irrt, weil ihr weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennt. 30. Denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie die Engel Gottes im Himmel" (Mt.22,29-30). So ist also unsere Hoffnung auf eine Auferstehung im Himmel gerichtet.

In den Briefen des NT setzen die Apostel die Linie dieser himmlischen Verheißung fort. So sagt Paulus in Phil. 3,19-20 über die Feinde Christi: "19. ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch, sie rühmen sich ihrer Schande, sie sind irdisch gesinnt". Die Nachfolger Jesu erinnert er dagegen: "20. Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter"

In derselben Weise redet Paulus zu den Gläubigen in Korinth: "Wir wissen aber, so unser irdisch Haus dieser Hütte zerbrochen wird, daß wir einen Bau haben, von Gott erbauet, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist, im Himmel" (2.Kor.5,1)

So auch zu den Gläubigen in Kolossä: "um der Hoffnung willen, die euch beigelegt ist im Himmel, von welcher ihr zuvor gehört habt durch das Wort der Wahrheit im Evangelium" (Kol.1,5)

Es stellt sich nun die Frage: Wenn es unter den Gläubigen diese zwei Scharen - die eine mit der himmlischen, die andere mit der irdischen Verheißung - geben würde, wo wird im NT eine solche Unterscheidung erwähnt? Wo ist der Hinweis, dass nur die 144000 das Himmelreich und alle anderen die Erde ererben? Die Apostel hätten angesichts der Wichtigkeit einer solchen Unterscheidung gewiss für Belehrung gesorgt. Es lässt sich jedoch nicht mal eine Andeutung für Derartiges finden. Selbst die Deutung der WTG, als stelle die Schar aus den Völkern (Offb.7,9) die "irdische Klasse" dar, entpuppt sich nach kurzer Betrachtung als völlig verkehrt. Diese Menschenschar steht nämlich im Himmel: "Darnach sah ich ... eine große Schar ... aus allen Heiden und Völkern und Sprachen, vor dem Stuhl (Thron Gottes) stehen und vor dem Lamm ... 11. Und alle Engel standen um den Stuhl und um die Ältesten und um die vier Tiere" (Offb.7,9;11). Die letzten Zweifel, dass der soeben erwähnte Thron Gottes samt allen Anwesenden im Himmel steht, werden in Offb. 4,2-6 beseitigt: "Und also bald war ich im Geist. Und siehe, ein Stuhl war gesetzt im Himmel, und auf dem Stuhl saß einer. 4. Und um den Stuhl waren 24 Stühle, und auf den Stühlen saßen 24 Älteste. 6. ... und um den Stuhl 4 Tiere, voll Augen vorn und hinten"    

Um die Verheißung des ewigen Lebens auf der Erde für die "irdische Klasse" doch zu beweisen, beruft sich die WTG gern auf manche Aussagen der Heiligen Schrift, die von Verheißungen irdischer Art sprechen, so z.B. "Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen" (Mt.5,5), oder "Denn seine (Gottes) Gesegneten erben das Land; aber seine Verfluchten werden ausgerottet (Ps. 37,22). Sie beziehen sich aber keineswegs auf eine Gruppe innerhalb der Christenheit, sondern sind allen Gläubigen in etwas entfernterer Zukunft gegeben. Diese Verheißungen werden ihnen dann zu teil, wenn der Leib Christi - die Gemeinde - vollzählig im Himmel versammelt ist und der Herr anschließend mit seiner Wiederkunft der Macht des Antichristen auf der Erde ein Ende setzt. Dann erfüllt sich das Geschriebene: "und (Du, Herr Jesus Christus) hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden" (Offb.5,10). Hiernach, wenn das mit der Wiederkunft Christi begonnene tausendjährige Reich zu Ende geht, schafft Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde, auf die dann das himmlische Jerusalem - alle wahren Gläubigen - herabsteigt (Offb.21,1-2). Somit sind dem Gläubigen in der Gnadenzeit bis zur Wiederkunft Christi nur himmlische Verheißungen gegeben.

Gemäß der WTG muss der ZJ mit der irdischen Verheißung nicht von neuem geboren werden.

Nach der Lehre des Neuen Bundes, muss der Mensch, um in das Himmelreich zu kommen, von neuem geboren werden (Joh. 3,3-7). Diese "neue Geburt" wird durch Gott in der Bekehrung des Menschen bewirkt. Sie ist daher auch eine Erneuerung seiner Persönlichkeit. Der Mensch ist dann eine neue Schöpfung, gezeugt durch den Heiligen Geist. Doch die WTG lehrt dies anders. Denn aufgrund des Aberkennens der himmlischen Hoffnung für die nach 1935 zukommenden Mitglieder sprach die WTG auch die Notwendigkeit der geistlichen Wiedergeburt für diese ab. So behauptet sie, die irdische Schar brauche nicht wiedergeboren zu werden, da sie keinen himmlischen Leib zum Leben im Himmel benötigt. 

Mit der Leugnung der geistlichen Wiedergeburt hebelte die WTG jedoch eine für jeden Christen grundlegende Wahrheit aus, die einem roten Faden durch das ganze NT gleicht. So lesen wir z.B.: "Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur (Schöpfung); das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!" (2.Kor.5,17). Demzufolge sind die ZJ gar nicht in Christo, weil eine "neue Schöpfung" nur durch eine geistliche "Neugeburt" bzw. Wiedergeburt zustande kommt. Wenn aber die ZJ nicht wiedergeboren, also nicht von Gott geboren sind, so können sie auch keine Wahrheit tun und bleiben in der Sünde:

"So ihr wisset, daß er (Christus) gerecht ist, so erkennet auch, daß wer recht tut, der ist von ihm geboren" (1.Joh.2,29); "Wer aus Gott geboren ist, der tut nicht Sünde..." (1.Joh.3,9)  

Jesus Christus hat gemäß der WTG den neuen Bund nur mit den 144000 geschlossen - für sie ist er auch der direkte Mittler.

Dieses Dogma muss umso mehr erschrecken, denn durch einfältiges Auffassen der Heiligen Schrift begreift sich jeder wahre Christ als zum neuen Bund zugehörig. Um dies festzustellen, bedarf es keines großen Forschens:
"... ihr seid gekommen ... zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als Abels" (Hebr.12,22-24).

Mittler zwischen wem und für wen? Antwort: "Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus" (1Tim.2,5). In seinem Blut ist daher auch der neue Bund für alle, die an ihn glauben: "Das ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden" (Mt.26,28).

Das gilt jedoch nicht für die WTG. Denn die logische Folge der Leugnung der himmlischen Verheißung für die "irdische Schar" ist auch das Leugnen des mit ihr bestehenden neuen Bundes. Denn eine Verheißung ist immer an einen Bund gekoppelt. So sagen die heutigen ZJ: Gott hat mit mir keinen Bund. Doch gab es jemals ein Volk Gottes ohne Bund? Lesen wir irgendwo in der Bibel über Menschen, die sich Gottes eigen nennen, aber keinen Bund mit ihm haben? Die Suche wird vergeblich sein.

Hinzu kommt, dass die WTG folgerichtig auch die Mittlerrolle Jesu für diese irdische Schar für nichtig erklärt. Zwar betonen ZJ, dass auch sie nur dank Jesu Opfer vor Jehova gerechtfertigt worden sind und somit ihn als Mittler brauchen. Doch der Wortlaut des Wachtturms vom 1.8.1979, S.31. widerspricht ihnen und stellt klar: "Somit ist Jesus in diesem streng biblischen Sinne nur für gesalbte Christen (die 144000) der "Mittler"". Alle anderen haben also vom neuen Bund lediglich einen sogenannten "Nutzen" durch die vermittelnde Regierung der 144000: "Dadurch, daß sie (irdische Schar) aber mit der "kleinen Herde" - mit denen, die noch in diesem Bund stehen - verbunden ist, fließen ihr die Segnungen aus dem neuen Bund zu", so dieselbe Quelle, S.32. Hier erkennen wir in aller Deutlichkeit wie die leitende Körperschaft der WTG, bzw. die geheime Macht hinter ihren Kulissen, sich als eine Art Mitvermittler zwischen Gott und den Menschen schiebt. Sie raubt Christus die Ehre, indem sie seine Stellung für sich mit beansprucht und sich selbst völlig unbrüderlich über ihre Mitglieder erhöht.

Gemäß der WTG sind nur die 144000 Kinder Gottes - die anderen werden es erst nach dem 1ooo-jn. Reich

Im Zuge des Aberkennens der himmlischen Verheißung für die Mitglieder der WTG nach 1935 wurde auch deren Sohnschaft gegenüber Gott abgesprochen. Zwar behauptet so mancher ZJ, dass er auch ein Kind Gottes sei, jedoch tut er es nur floskelhaft, denn die WTG-Theologie behauptet etwas anderes. So schreibt der WT vom 01.12.1985 auf S.9-11 in Bezug auf die "Gesalbten": "Nachdem Jehova sie gerechtgesprochen hat, ist er in der Lage, sie durch seinen Geist zu seinen geistigen "Kindern" zu zeugen. Sie werden "wiedergeboren" und als "Söhne Gottes" angenommen". Dann folgt auf S.17-18 eine Bestimmung für die "irdische Schar": "Sie werden wie Abraham gerechtgesprochen als Freunde Gottes. Ihr gerechter Stand wird für sie auch Überleben bedeuten". Diese Aussage wird durch die Bibelauslegung der WTG-treuen ZJ bestätigt, die alle grundlegenden Bibelstellen des NT zur Sohnschaft auf die 144000 beziehen, auch selbst die folgenden: 

"Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
15. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermals fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen Abba, lieber Vater!"
16. Derselbe Geist gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind.
17. Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf daß wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. (Röm.8,14-17)

"Da aber die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan,
5. auf daß er die, so unter dem Gesetz waren, erlöste, daß wir die Kindschaft empfingen.
6. Weil ihr denn Kinder seid, hat Gott gesandt den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der schreit: Abba, lieber Vater!
7. Also ist nun hier kein Knecht mehr, sondern eitel Kinder; sind's aber Kinder, so sind's auch Erben Gottes durch Christum" (Gal.4,4-7)

Wenn aber, wie wir gelesen haben, alle, die vom Geist Gottes bewegt werden, Kinder Gottes sind, so kann es außer der Kindschaft keine andere Zugehörigkeit zu Gott geben. Es fragt sich daher, von welchem Geist die ZJ getrieben werden, wenn sie keine Kinder Gottes sind? Denn gemäß der WTG-Theologie empfängt die "irdische Schar" ihre Sohnschaft erst nach dem tausendjährigen Reich, wenn ihre "Probezeit" zu Ende ist. Bis dahin sind Zugehörige dieser "Klasse" lediglich "Freunde" Gottes. Angesichts der klaren Aussagen über die Sohnschaft aller Gläubigen zum himmlischen Vater, ist es wirklich erstaunlich wie die Masse der ZJ weltweit auch diese Behauptung ihrer leitenden Körperschaft stillschweigend hinnimmt. Denn wir lesen doch:

"Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben" (Joh.1,12)

Gemäß der WTG bilden nur die 144000 den Leib Christi - nur sie nehmen auch am Brotbrechen teil

Dieser Leib stellt nach der Heiligen Schrift die universale Gemeinde dar: "... (Gott) hat ihn (Christus) gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles, welche da ist sein Leib ..." (Eph.1,22;23). Wie weiter oben bereits betrachtet, ist die himmlische Hoffnung dieses Leibes unleugbar. Aus diesem Grunde setzte ihn die WTG mit den aus ihrer Sicht einzig für den Himmel bestimmen 144000 gleich, was für alle anderen, theologisch gesehen, die Stellung außerhalb dessen bedeutete. Im Klartext: Bist du heute Mitglied bei der Wachtturmgesellschaft, so bist du außerhalb des Leibes Christi! Jedoch macht  die Heilige Schrift unmissverständlich klar, dass es kein geistliches Leben außerhalb desselben geben kann: "und daß er (Christus) beide (Juden und Heiden) versöhnte mit Gott in einem Leibe durch das Kreuz und hat die Feindschaft getötet durch sich selbst" (Eph.2,16). Gemäß dem Wortlaut des NT bilden somit alle wahren Gläubigen den Leib Christi: "Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leibe getauft, wir seien Juden oder Griechen, Knechte oder Freie..." (1.Kor.12,13)

"Ihr seid aber der Leib Christi und Glieder, ein jeglicher nach seinem Teil" (1.Kor.12,27)

Ungeachtet dessen und konsequent die Linie fortgesetzt, machte die WTG auch die Teilnahme am Brotbrechen - sie drückt die Zugehörigkeit zum Leib aus - zum Privileg für die 144000. Statt eines Liebesmales und der Erinnerung an das Leiden und den Tod des Herrn Jesus Christus unter Brüdern und Schwestern, wie geschrieben steht: "... dies tut zu meinem Gedächtnis" (1Kor.11,24), ein unbrüderliches und überhebliches "Wegtheologisieren" von Brot und Wein für die Gläubigen zweiter, irdischer, Klasse. Wiederum kaum zu begreifen wie die ZJ so etwas billigend in Kauf nehmen. Wo anders sind sie mutig beim Kritisieren, zeigen stolz mit dem Finger in die Schrift und strotzen nur so vor ihrem biblischen "Forschergut". Aber an dieser Stelle - und nicht nur an der - mit Entschiedenheit ein Wort für die Wahrheit einzulegen, da versagt ihnen plötzlich der Gerechtigkeitssinn. Kein Wunder, denn hierfür bedarf es eines von der WTG unabhängigen Bibelforschens. So stellt das in den Versammlungen der ZJ gehaltene Abendmal ein Antiabendmal und Symbol der Verleugnung Jesu Christi dar, weil von den selten gewordenen "Gesalbten" gewöhnlich niemand da ist und alle anderen sich von Wein und Brot enthalten. Zugleich ist es ein weiteres Zeugnis der insgeheim eingeführten Zweiklassengesellschaft bei der WTG.

Gemäß der WTG werden nur die 144000 zu ihren Lebzeiten durch den Glauben gerechtfertigt  

Auf dieselbe Sonderstellung der 144000 zielt auch dieses Dogma ab. Es zeigt, wer nach der WTG-Theologie  den Status "des Erlösten" in der Gegenwart wirklich hat. So sagt der bereits zitierte WT vom 01.12.1985 zur Stellung der "Gesalbten" auf S.9-11: "Wer sind diejenigen, die im gegenwärtigen System der Dinge gerechtgesprochen worden sind? ... Die ersten, die in diesem System der Dinge vollen Nutzen aus dieser barmherzigen Vorkehrung ziehen, sind logischerweise diejenigen, die Jehova dazu erwählt hat, die gerechten "neuen Himmel" oder die Königreichsregierung unter dem König Jesus Christus zu bilden. ... (also die 144000)" . 

Für die irdische Schar lässt er dagegen auf S. 17-18 verlautbaren: "Die "große Volksmenge", die die "große Drangsal" überlebt, ist noch nicht zum Leben gerechtgesprochen worden. ... Obwohl Jehova die Betreffenden bereits vorher als gerecht bezeichnete im Vergleich zur Menschheit im allgemeinen und sie als seine Freunde betrachtete, brauchen sie zusätzliche Hilfe, damit sie zum Leben gerechtgesprochen werden können. ... Diejenigen, die sich Jehova gegenüber als loyal erweisen (gemeint ist die Zeit bis zum Ende des 1000-jährigen Reiches), werden unauslöschlich in das "Buch des Lebens" eingeschrieben, vollkommen an Lauterkeit und des Rechts auf ewiges Leben auf der Erde würdig. Jehova selbst wird sie dann in vollständigem Sinne gerechtsprechen"

Die Heilige Schrift stellt jedoch klar, dass alle Menschen durch einen persönlichen Glauben zu Lebzeiten vor Gott gerechtfertigt werden und das ewige Leben haben können: "welchen (Christus) Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben in seinem Blut, damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete in dem, daß er Sünde vergibt, welche bisher geblieben war unter göttlicher Geduld;  ... auf daß er ... gerecht mache den, der da ist des Glaubens an Jesum" (Röm.3,25-26)

"Denn so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und so man mit dem Munde bekennt, so wird man selig (errettet zum ewigen Leben)" (Röm.10,10)

Somit entbehrt die Behauptung, dass eine gegenwärtige und volle Rechtfertigung vor Gott aus Glauben nur die 144000 betrifft, jeglicher Grundlage. Dafür gibt es in der Bibel wiederum nicht den geringsten Hinweis.
 

Schlussgedanken zu der Einteilung der Gläubigen in zwei Scharen.  

Die Betrachtung zeigt uns somit, dass diese künstliche Trennung in zwei Scharen nicht bloß ein Irrtum - dafür ist er zu drastisch -, sondern bewusste Täuschung ist. Denn an dieser Stelle tritt die Zweiklassengesellschaft, die in dieser Bewegung von Anfang an bestanden hat, besonders ans Licht. So dient diese Trennung als ein theologischer Deckmantel für das wahre Verhältnis zwischen den Herrschern, sprich der geheimen Macht hinter der WTG, und ihrem "Fußvolk" - den üblichen Mitgliedern. Dies bestätigt eine am 06.10.2012 gemachte Veröffentlichung18 der WTG über "neues Licht" - unter diesem Slogan änderte die WTG in der Vergangenheit häufig ihre Meinung -, in der dieser Mantel nun scheinbar für überflüssig gehalten wird. Ihre Aussage in Kürze zusammengefasst:

Gemäß der bisherigen WTG-Lehre bildeten die 144000, die während ein paar Jahrhunderten nach 33 n.Chr. und dann vor allem in der Endzeit für das Mitregieren im Himmel ausgewählt wurden, den sog. "treuen und verständigen Sklaven". Dieser "Sklave" war hiernach das Werkzeug Gottes, um die übrigen Mitglieder mit geistiger Nahrung zu versorgen. Laut dem "neuen Licht" werden nun nicht alle 144000 zum "Sklaven" gerechnet, sondern nur die  leitende Körperschaft (LK) der WTG - eine Gruppe von Männern in Brooklyn (jetzt bereits in Warwick, dorthin ist vor kurzem die WTG-Weltzentrale umgezogen).  

Diese Machtansprüche der LK kommen nicht überraschend, sie bestätigen vielmehr das antichristliche Wesen der Organisation und ihrer Hintermänner. Denn das beliebige Auswechseln selbst eigener Dogmen zeigt eindrucksvoll, dass die LK nicht an der biblischen Unterweisung ihrer Mitglieder interessiert ist, sondern an der Machtsteigerung in Brooklyn (jetzt in Warwick). Über dies hinaus leuchtet auch ein, warum hier jahrzehntelang bibeltreues Glaubensgut gezielt zersetzt und den Menschen ein der Heiligen Schrift entgegengesetztes Denken eingeimpft wurde. So musste die himmlische Hoffnung, die den Menschen wirklich frei macht, durch die irdische ersetzt werden, um ihn erneut in Knechtschaft zu bringen. Denn ein auf das Irdische gelenkter Mensch lässt sich viel leichter in die irdischen Herrschaftsziele anderer Menschen einspannen. Wenn also die WTG, wie eingangs erwähnt, von der "einziehenden neuen Ordnung der Dinge"9, bzw. "neuen Systems der Dinge" auf Erden spricht, so verrät sie damit die Ziele der hinter ihren Kulissen handelnden Weltelite. Denn es sind eindeutige Freimaurervokabel. Schließlich "mauert" diese geheime Weltelite an einer antichristlichen "Neuen Weltordnung" mit einer rein irdischen Perspektive "frei".
 

4. Die Person Jesu Christi in der WTG 

Nicht weniger berüchtigt ist die WTG-Theologie in Bezug auf die Person Jesu Christi. C.T. Russel legte hierfür gleich zu Beginn den Grund. Er verwarf das bis dahin von der gesamten Christenheit geglaubte Bekenntnis zu Christus - dem Sohne Gottes und im Fleisch geoffenbarten Gottes - und lehrte, Jesus sei der Erzengel Michael. Dieser Erzengel sei Mensch geworden und habe sich für die Menschheit hingegeben19. Sodann habe Gott sein Überwinden in der Auferstehung belohnt, indem er ihn zum "Sohn Gottes" erhob und ihm eine göttliche und unsterbliche Natur verlieh. Die Gottheit und Wesensgleichheit Jesu mit dem himmlischen Vater focht Russel dagegen in seinem Schrifttum auf´s Schärfste an. Demzufolge galt in der WTG schon immer die Auffassung, dass Jesus nur ein Geschöpf, genauer einer der höchsten Engel, sei.  

Bis heute hat sich diesbezüglich bei den ZJ nichts grundlegend geändert. Außer, ob durch "neues Licht" oder auch nicht, dass Jesus Christus als Erzengel schon von Anfang an Sohn Gottes, sowie der göttlichen Natur teilhaftig gewesen sein soll. Aus der Heiligen Schrift lässt sich jedoch klar erkennen, dass unser Heiland nie und nimmer ein Engel sein kann, so lesen wir im Hebräerbrief 1,5-13:

"Denn zu welchem Engel hat er (Gott) jemals gesagt: "Du bist mein lieber Sohn, heute habe ich dich gezeugt"? und abermals: "Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein"? 6. Und abermals, da er einführt den Erstgeborenen in die Welt, spricht er: "Und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten.""

Sollen die Engel Gottes etwa einen höheren Engel anbeten? Die gesamte Bibel berichtet von ihnen nur, dass sie Gott anbeten. Lesen wir weiter:

"7. Von den Engeln spricht er zwar: "Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen", 8. aber von dem Sohn: "Gott, dein Stuhl währt von Ewigkeit zu Ewigkeit; das Zepter deines Reichs ist ein richtiges Zepter. 9. Du hast geliebt die Gerechtigkeit und gehaßt die Ungerechtigkeit; darum hat dich, o Gott, gesalbt dein Gott mit dem Öl der Freuden über deine Genossen." 10. Und: "Du, HERR, hast von Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. 11. Sie werden vergehen, du aber wirst bleiben. Und sie werden alle veralten wie ein Kleid; ... 13. Zu welchem Engel aber hat er jemals gesagt: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße"?

Demnach ist also Jesus Christus Gott. Hier fangen die ZJ an sich zu drehen und zu wenden und erklären: "Er ist nur ein Gott", und fügen bewusst oder unbewusst gotteslästerlich hinzu: "Der Teufel wird ja auch als "Gott" bezeichnet". So verteidigen sie, trotz des klaren Bibelwortes, das Dogma des Erzengel- bzw. Geistwesen-Christus, wonach er höchstens eine Art "geschaffenen Nebengottes", dem Vater untergestellt, sei. Wenn er aber kein Engel sein kann, wie wir gesehen haben, wer ist er dann? Es fragt sich auch, wie Gott uns zum Glauben an Jesus Christus als an ein Geschöpf auffordern kann, wie geschrieben steht: "Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat ewiges Leben ..." (Joh.3,36), wenn er doch selbst das Anbeten und Verehren von Geschöpfen verboten hat:

"Du sollst, keine anderen Götter neben mir haben. 4. Du sollst dir kein Bildnis ... machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden,... 5. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht ..." (2Mo. 20,3-5)

Folgerichtig wären dann auch die ZJ Götzendiener, weil sie ja an einen Engel "Glauben ausüben" (wie sie es ausdrücken), und ihm dienen! Wiederum antworten die ZJ heuchelnd: "Wir beten Jesus ja nicht an, sondern nur Jehova durch Jesus Christus". Dies beweist aber, dass sie gar nicht wirklich an Jesus Christus glauben. Denn wenn man an jemanden glaubt, so betet man denjenigen auch an. Darum beten alle wahren Jünger Christi den Herrn Jesus Christus seit den Aposteltagen an: "Und es geschah, da er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. 52. Sie aber beteten ihn an und kehrten wieder gen Jerusalem mit großer Freude" (Lk.24,51-52)  

Auch die gesamte Schöpfung betet ihn an: "Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer, und alles, was darinnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Stuhl sitzt, und dem Lamm sei Lob und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offb. 5,13)

Wie kann also Jesus Christus nicht wesensgleich mit dem Vater und nicht Gott sein, wenn er dieselbe Ehre und Anbetung empfängt? Es gebührt ja niemandem anders als nur Gott, wie geschrieben steht: "Ich, der Herr, das ist mein Name; und will meine Ehre keinem anderen geben noch meinen Ruhm den Götzen" (Jes.42,8). Auf diese Weise begreifen wir, dass Jesus Christus nach der Heiligen Schrift wirklich Gott ist: "Und kündlich groß ist das gottselige Geheimnis: Gott ist offenbart im Fleisch ..." (1.Tim.3,16), siehe auch (Joh.1,1;14, Jes. 9,6-7). Weil es aber Russel´s Verstand überforderte, wie es denn sein könne, dass der himmlische Vater und sein Sohn gleichzeitig Gott sind, so lästerte er in seiner Verblendung das göttliche Wesen des Sohnes und die Dreieinigkeit Gottes: Die Glaubensbekenntnisse, die einen dreieinigen Gott bekennen, seien "trinitarischer Unsinn"20, so Russel. Ähnlich gotteslästerlich reden dem Mundwerk der WTG nach auch die heutigen ZJ. 
 

Die Leugnung der Dreieinigkeit Gottes durch die WTG 

Die WTG kämpft an dieser Stelle ebenfalls gegen ein Glaubensgut, das durch die ganze Gnadenzeit bis heute für die Gemeinde Jesu zentral ist und sich klar mit der Schrift belegen lässt. Jesus sprach: "Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes" (Mt.28,19-20). Dass hier nicht drei Namen gemeint sind, sondern ein Name des dreieinigen Gottes, auf welchen Menschen getauft werden sollen, zeigt die Taufpraxis in der Apostelgeschichte: "Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi..." (Apg.2,38). So auch an allen weiteren Stellen (Apg.8,16; 10,48; 19,5; Röm.6,3). Die Dreieinigkeit Gottes wird auch an anderen Stellen bezeugt: "Denn drei sind, die da zeugen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eins" (1.Joh.5,7)21, Sowie vgl. 1.Kor.12,4-62.Kor.13,13 

Das WTG-Dogma des Nicht-dreieinigen Gottes rückt auch aus einem anderen Grunde an die Grenze zur Gotteslästerung. Es nimmt dem Heiligen Geist die Ehre, indem es ihn vom Wesen zum Ding herabqualifiziert: So schreibt Russel, dass der Heilige Geist nur der von Gott ausgehende Einfluss sei - vollkommen unpersönlich. Dasselbe behaupten auch die heutigen ZJ: "Er sei nur eine Kraft, ähnlich der Elektrizität, aber keine Person oder Wesen." Doch das Licht der Schrift straft sie Lügen und bezeugt persönliche Eigenschaften des Heiligen Geistes. Kann eine unpersönliche Kraft, wie die elektrische, trösten und lehren? Der Heilige Geist kann es:  

"Aber der Tröster, der Heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt habe" (Joh.14,26) 

Kann eine unpersönliche Kraft Zeugnis ablegen? Der Heilige Geist kann es:  

"Und wir (die Apostel) sind seine (Gottes) Zeugen über diese Worte und der Heilige Geist, welchen Gott gegeben hat denen, die ihm gehorchen" (Apg.5,32) 

Kann eine unpersönliche Kraft gerecht urteilen? Der Heilige Geist kann es:  

"Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht" (Joh.16,8) 

Kann eine unpersönliche Kraft einen Willen äußern? Der Heilige Geist kann es: 

"Denn es gefällt dem Heiligen Geiste und uns (Apostel), euch keine Beschwerung mehr aufzuerlegen als nur diese nötigen Stücke: daß ihr euch enthaltet vom Götzenopfer ...Blut ...Ersticktem und... Hurerei ..." (Apg. 15,28-29)

Kann eine unpersönliche Kraft betrübt werden, sprich bekümmert und enttäuscht sein? Der Heilige Geist kann es:  

"Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid auf den Tag der Erlösung" (Eph. 4,30)

Aus alledem ist ersichtlich, dass der Heilige Geist eine Person ist. Damit ist wiederum auch die Dreieinigkeit Gottes bewiesen.

Das Erlösungswerk Jesu Christi in der WTG-Theologie 

Für Russel bedeutete die Erlösung des Menschen ein Kaufgeschäft. Demnach bestehe sie darin, dass das durch die Sünde Adams verlorene Leben im Paradies durch ein gleichwertiges Leben zurückgekauft werden musste. So erforderte es vor Gott der Hingabe eines schuldlosen menschlichen Lebens22, wofür sich, wie weiter oben erwähnt, der Erzengel Michael gebrauchen ließ. Er zahlte mit seinem irdischen Leben, um einerseits zur göttlichen und unsterblichen Stufe zu gelangen und andererseits "Gott hierdurch die Menschheit abzukaufen"23, "so, wie die Geschäfte auf dem Markte abgeschlossen werden"24, meinte Russel. Demzufolge "hat der himmlische Vater keine Verantwortung fürs Menschengeschlecht übernommen, und mit demselben nichts mehr zu tun"25, so Russel weiter, denn er habe es dem Sohne (dem Erzengel!) überlassen, also verkauft! Da "Gleichwertiges" für Gleichwertiges ("Christus" gegen Adam) entrichtet wurde, kann auch das verlorene irdische Paradies der Menschheit zurückgegeben werden.

So entstellte und entwürdigte Russel das Erlösungswerk Jesu zu einem Handelsgeschäft. Statt der liebevollen Hingabe des Schöpfers für seine Geschöpfe, um uns mit sich zu versöhnen, wie geschrieben steht: "Denn Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung" (2.Kor.5,19), soll uns ein Erzengel aus eitlem Ehrgeiz nach der höheren Stufe dem himmlischen Vater abgekauft haben! Eine weitere freche Lästerung des heiligen Wortes von dem "verständigen Sklaven"! Denn worum geht es Gott in Wirklichkeit? Ihm geht es um unser Herz, und darum auch um die Wiederherstellung unserer Beziehung zu ihm, als Kinder zum himmlischen Vater. Solche Albernheiten wie "Gott habe die Menschheit verkauft",  bzw. "nichts mehr mit ihr zu tun", brauchen uns daher gar nicht lange zu beschäftigen. Denn Jesus sagt ausdrücklich: "Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat" (Joh.6,44). Diese Albernheiten offenbaren wiederum nicht bloß einen Irrtum, sondern ein bewusstes lächerlich Machen des Evangeliums. Denn es ist gerade umgekehrt: durch Jesus Christus sind wir für Gott von der Macht der Finsternis, sprich des Teufel, erlöst und erkauft worden: "welcher (Gott) uns errettet hat von der Obrigkeit der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes" (Kol.1,13)

"...denn du bist erwürget und hast uns Gott erkauft mit deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk..." (Offb.5,9)
 

Die WTG hat sich zwar mit der Zeit von einem derart dreisten Spotten Russels wie den genannten Albernheiten, dank den kritisch-entlarvenden Schriften ernsthafter Christen, distanziert, blieb aber bei dem materialistischen und bibelfremden Grundsatz eines "Kaufgeschäftes" - "Gleichwertiges für Gleichwertiges". Jedoch ist der Wert des Erlösungswerkes unermesslich größer als der Fall Adams:

"Aber nicht verhält sich's mit der Gabe wie mit der Sünde. Denn so an eines (des Adams) Sünde viele gestorben sind, so ist viel mehr Gottes Gnade und Gabe vielen reichlich widerfahren durch die Gnade des einen Menschen Jesus Christus. 16. Und nicht ist die Gabe allein über eine Sünde, wie durch des einen Sünders eine Sünde alles Verderben. Denn das Urteil ist gekommen aus einer Sünde zur Verdammnis; die Gabe aber hilft auch aus vielen Sünden zur Gerechtigkeit" (Röm.5,15-16)

Diesem Materialismus Russels zufolge blieb die WTG auch bei der These, dass dem Menschen auf Grund dieses "Kaufgeschäftes" auch nur das verlorene irdische Wohl in Aussicht gestellt wird. Das Materielle und Gottlose an dem WTG-Erlösungsdogma ist also, dass es nicht eine Erlösung der Menschenseele von der jenseitigen Verdammnis infolge der Sünde, und somit der ewigen Trennung von Gott, bedeutet, sondern nur das Wiedererlangen des irdischen Lebens und dessen Segnungen meint. Ganz im Sinne dieses Materialismus betrachtete Russel auch die Sünde lediglich als etwas, was dem Menschen Leid, Unglück und Unbehagen auf Erden bringt26. Er betrachtete sie nicht als das, was den Menschen von dem heiligen Gott über sein Leben hinaus trennen wird, wie gesagt ist: "Und den unnützen Knecht werft hinaus in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappen" (Mt.25,30).

Davon weicht auch die heutige WTG nicht ab. WTG-Prediger und -Zeitschriften reden vom "furchtbaren Leid", "schlimmen Zuständen", "Kriminalität und Unmoral" in der Welt, doch im Mittelpunkt steht nie die persönliche Beziehung des Menschen zu Gott, und dass die Sünde hierfür das Hindernis ist. Dies findet zwar seine Erwähnung, aber nur am Rande und nur floskelhaft, so dass es nicht zentral erschallen kann. Ist aber die Versöhnung mit Gott nicht die Kernbotschaft des Evangeliums? Und ist nicht die Gottlosigkeit das Hauptübel aus dem alle anderen Übel hervorgehen? Darum kommen auch Worte wie "Gnade", "Glaube" oder "sich bekehren" in dem Wortschatz der WTG nicht vor, weil sie sich eine solche Bindung des Menschen an den lebendigen Gott nicht erlauben kann, denn dann würde seine Bindung an den Wachtturm zunichte gehen. So muss der Mensch mit einer "frommen" irdisch-humanistischen Religiosität abgespeist werden, damit seine Beziehung zur WTG, und ihrer die Doktrin der "neuen Weltordnung" predigenden Hintermänner, intakt bleibe. Denn für diese "neue Weltordnung" braucht der Mensch letztendlich weder Gott noch Glauben.

Hinzu kommt, dass Russel die leibhafte Auferstehung Jesu geleugnet hat. So verkündigte er: "Um Adam und sein mit ihm verurteiltes Geschlecht ... frei zu machen, mußte der Mensch Christus Jesus nicht nur sterben, sondern tot bleiben" 27."Das Wesen, die Seele unseres Herrn, hatte während der Zeit seines Todes aufgehört zu bestehen" 28. "Darum ist er auch nicht im Fleische wieder auferstanden" 29. "Wäre er als Mensch wieder auferstanden, so hätte das zwei Nachteile gehabt: Erstlich wäre damit unser Lösegeld wieder zurückgenommen worden und wir ständen nach wie vor unter dem Todesurteil; zweitens aber würde es für unsern Herrn den bleibenden Verlust der höheren Natur bedeutet haben" 30.

Mit dieser "Kaufgeschäft-Erlösung" zieht Russel also einen weiteren zentralen Punkt des Evangeliums - die Auferstehung Jesu - in die Absurdität. Für ihn ist Jesus Christus nur als "Geist" auferstanden. Auf die Frage, wo sein Leib geblieben sei, denn das Grab ist ja leer vorgefunden worden, erklärt Russel: Wir wissen es nicht - die Schrift sagt nichts dazu. Dasselbe lehren auch die heutigen ZJ. 

An dieser Stelle wird die totale Schriftwidrigkeit der WT-Lehre besonders offensichtlich. Denn die Schrift weiß wohl über den Verbleib des Leibes Jesu zu berichten: "hat er (David) es zuvor gesehen und geredet von der Auferstehung Christi, daß seine Seele nicht dem Tode gelassen ist und sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat" (Apg.2,31).

So sagte Christus auch zu seinen Jüngern, als er ihnen in seinem auferweckten Leib erschien: "Sehet meine Hände und meine Füße: ich bin´s selber. Fühlet mich an und sehet; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe" (Lk.24,39). Hiergegen argumentierend, behauptet Russel und die derzeitige WTG, Jesus habe sich kurzerhand einen Leib erschaffen, um bei solchen Gelegenheiten zu erscheinen. Danach soll er ihn wieder aufgelöst haben. Gott soll also die Jünger getäuscht und Jesus sie geradezu betrogen haben! Denn in Wahrheit war dieser Leib nur eine Attrappe! Dieses gezielte Untergraben biblischer Wahrheiten nennt sich dann auch noch "ernste Bibelforschung". Wiederum kaum zu glauben wie Hunderttausende blind solchen Lügendogmen nachlaufen können. Jedoch bezeugt die Schrift ebenso klar auch die leibliche Himmelfahrt Jesu - z.B. in Lk. 24,52.

Halten wir fest: die biblische Erlösung hat nichts mit derartigen Kaufgeschäften, und deren Grundsätzen wie "Gleichwertiges für Gleichwertiges", gemeinsam. Sondern sie besteht darin, dass der Mensch durch das Opfer Jesu von der Macht des Teufels erlöst, in diesem Sinne auch erkauft, wurde. Durch die Sünde Adams ist die Menschheit einst unter diese Macht geraten. Doch Jesus Christus hat den Teufel durch seinen Kreuzestod und die Auferstehung überwunden - keine der Versuchungen des Teufels, bis hin zur Kreuzigung, konnte ihn zu irgendeinem Ungehorsam Gott dem Vater gegenüber verleiten. Weil sich der Teufel nun an dem Leben des Heiligen und Schuldlosen vergriff, hat er vor Gott juristisch entgültig verloren und ist aus dem Himmel verbannt worden. Der Himmel steht nun für den Menschen offen, so dass er sich in der Buße mit Gott versöhnen, die Vergebung seiner Schuld empfangen und somit das ewige Leben im Himmel erlangen kann.

Schlussgedanken über die WTG-Theologie zur Person Jesu Christi

An dieser Stelle wird erneut die Verbindung der WTG zum Judentum - ihrem eigentlichen Ursprung - deutlich. So bestand bekanntlich auch im Judentum seit den Tagen Jesu Christi eine beständige Feindschaft gegen ihn als Messias und daher auch gegen seine Gottheit. Heute, wo das Judentum immer mehr an verborgener Weltmacht gewinnt, wird natürlich auch sein theologischer Einfluss immer spürbarer. Hierzulande untersagt sich z.B. die evangelische Kirche schon seit geraumer Zeit den Juden aus dem Johannesevangelium zu zitieren, um unter ihnen zu missionieren. Denn gerade dieses Evangelium bezeugt wie kein anderes die Wesensgleichheit Jesu mit dem himmlischen Vater. 

Ähnlich verhält es sich mit der Leugnung der Auferstehung Jesu Christi. So berichtet uns die Bibel, dass die Juden gleich nach seiner Auferstehung Legenden verbreiteten, dass der Leib Jesu aus dem Grab entwendet worden sei - sprich er sei verschwunden:

"Und sie (Hohepriester) kamen zusammen mit den Ältesten und hielten einen Rat und gaben den Kriegsknechten Geld genug 13. und sprachen: Saget: Seine Jünger kamen des Nachts und stahlen ihn, dieweil wir schliefen. 14. Und wo es würde (her)auskommen bei dem Landpfleger, wollen wir ihn stillen und schaffen, daß ihr sicher seid. 15. Und sie nahmen das Geld und taten, wie sie gelehrt waren. Solches ist eine gemeine Rede geworden bei den Juden bis auf den heutigen Tag" (Mt.28,12-15)

Dies deckt sich mit den religiös verbrämten, jedoch genauso die leibliche Auferstehung leugnenden, Worten Russels: "Der gekreuzigte Leib des Herrn Jesus wurde durch die Macht Gottes aus der Gruft entfernt. Was aus ihm geworden sei, sagt die Schrift nicht"31 

Einen weiteren Zusammenhang stellt die Leugnung des Kreuzes als Gegenstandes der Kreuzigung Jesu Christi dar. Wenn Russel noch das "umfallende Kreuz" im "WT" abbilden ließ, so ersetzte es die WTG zu den Zeiten Rutherfords durch den Pfahl. Wir haben es somit mit einem von Beginn an konsequent geführten Kampf gegen das Kreuz als Symbol des christlichen Glaubens zu tun. Da es sich beim "umfallenden Kreuz" nachweislich um ein freimaurerisches Symbol handelt, ist auch das Verschwinden des Kreuzes ein Werk derselben Macht hinter den Kulissen der WTG. Denn die jüdisch-freimaurerische Weltelite arbeitet an der Schaffung des neuen Weltethos, sprich des endzeitlichen antichristlichen Kultes, wofür christliche Symbole ein klares Hindernis sind. Das Kreuz als Symbol kann natürlich nicht retten, dafür muss sich der Mensch zum lebendigen Gott bekehren, jedoch ist es eine bleibende Erinnerung an das Evangelium, und übt so einen großen und prägenden Einfluss auf Mensch und Gesellschaft aus. Genau darum möchte man es auch aus dem kollektiven Gedächtnis löschen. Dies bestätigen auch die in jüngster Vergangenheit geführten politischen Debatten zur Beseitigung des Kreuzes in öffentlichen Einrichtungen, wie Klassenzimmern und Gerichtssälen. Weil nun die WTG in ihrer Führungsebene mit am Strang der Weltelite zieht, bekämpft sie auch so vehement das Kreuz als Symbol, aber vor allem auch die Kernaussagen des Evangeliums zur Gottheit Jesu und seiner Auferstehung.

5. Die WTG-Theologie kennt keine Hölle und ewige Seele. 

Aus derselben irdisch-humanistischen Sicht entspringt auch die Auffassung des Wachtturms über die Nichtexistenz der Hölle, sowie der Seele nach dem leiblichen Tod. Russel lehrte, dass es weder eine Hölle als Gefängnisort für Sünder, noch ein jenseitiges Fortleben der Seele gibt. Als Maßstab für diese Behauptungen legte er gleich zu Beginn seines "Glaubensweges" das Gefühl zugrunde, er könne sich keinen Gott vorstellen, der Unbußfertige ewig in der Hölle quält. Mit demselben Gefühl argumentieren auch die heutigen ZJ. Dagegen konnte er sich aber die vollkommene Vernichtung des ungehorsamen Menschenwesens, wie es die WTG seit Russel dogmatisiert, sehr wohl vorstellen. Das scheint weder das Ethikgefühl Russels noch das der heutigen ZJ zu stören. Was stellt also dieses Dogma dar? In Kürze wiedergegeben, hört gemäß der WTG das Menschenwesen - sowohl des Gläubigen als auch des Ungläubigen - mit dem leiblichen Tod auf zu bestehen. Dabei werden die Seele und das Bewusstsein ganz ausgelöscht. Es bleibt lediglich die Identität des Menschen im Gedächtnis Gottes ähnlich einer Speicherung festgehalten. Mit dem Beginn des 1000-jährigen Reiches sollen die allermeisten (nach Russel waren es noch alle) bis dahin Verstorbenen, außer den 144000 "Himmlischen", auf der Erde auferstehen. Sowohl die ZJ als auch die übrigen Menschen müssen sich dann in dieser Zeit bewähren - wer bis zum Schluss dieser 1000 Jahre keinen Gehorsam vorzuweisen hat, wird endgültig vernichtet. Das irdisch-humanistische und somit materialistische an dieser Sicht ist, dass die Sünde im Endeffekt nur einen materiellen Schaden zur Folge hat - die Vernichtung der Existenz. Denn, wie schon gesagt, den sittlichen, bzw. geistlichen Schaden der Trennung zwischen Gott und Mensch in der Ewigkeit kennt Russel nicht. Doch genau von diesem Schaden redet die Heilige Schrift. So lesen wir in Lk.16,19-31 von der Pein des reichen Mannes im Totenreich, der sein Leben für den Prunk verschwendet hat. Weitere sehr deutliche Worte finden wir auch in Mt.10,28"Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle."  

Hiernach kann also keine Rede vom Vernichten der Seele durch den Tod sein - die Seele des Ungehorsamen erwartet das Verderben, sprich die Qual in der Hölle. Ebenfalls völlig unvereinbar ist dieses WTG-Dogma mit 1.Pt.3,19-20. Hier predigt Christus den Geistern im Gefängnis - den Menschenseelen in der Hölle, die zur Zeit der Sintflut umkamen. Eine Stelle, die es nach der WTG-Logik nicht geben dürfte! 

Trägt man den ZJ derartige Bibelstellen vor, so wird das klare Verständnis des Wortes auf gröbste Art umgedeutet und verbogen. Das soeben erwähnte Gleichnis von dem reichen Mann wird gar ins Reich der reinen Symbolik, sprich Märchen, verbannt. Weil nun das NT dem Vernichtungsdogma kaum Raum lässt, ziehen die ZJ den Wiedersprechenden schleunigst ins AT mit der Behauptung, es könne ja keinen Unterschied zwischen NT und AT geben. Dabei wird z.B. Pred.9,5 zitiert: "Denn die Lebendigen wissen, daß sie sterben werden; die Toten aber wissen nichts, sie haben auch keinen Lohn mehr, denn ihr Gedächtnis ist vergessen...", oder auch: (Gott zu Adam) "Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden" (1.Mo.3,19). Hierdurch fühlen sich die ZJ in ihrem Dogma bestätigt und enthüllen beim weiteren Argumentieren oft einen völligen Naturalismus, wie etwa: "Wenn die Gehirnzellen absterben, so erlischt schließlich jede Wahrnehmung". Schon allein dieser Naturalismus, der hinter den Gefühlen und Gedanken des Menschen nur biologische Prozesse sieht, zeigt wie es um den Glauben der WTG wirklich bestellt ist. Will man dann noch darauf hinweisen, dass das NT Wahrheiten offenbart, die im AT lediglich prophetisch durchschimmerten und allgemein noch unter einer Hülle lagen, so stößt man umso mehr auf Unverständnis. Tatsache ist jedoch, dass erst Jesus Christus uns den Blick in die Ewigkeit vollkommen eröffnet. Wenn also Salomo stellenweise noch so redet als ob die Seele mit dem Tod des Leibes stürbe, so ist das nachvollziehbar, denn erst das NT entfernt diese Hülle vollends. Dennoch macht auch schon das AT ein Fortleben der Seele deutlich. Eine Wahrsagerin brachte Samuel aus den Toten für den König Saul herauf: 

"Als nun das Weib Samuel sah,... 13. sprach (sie) zu Saul: Ich sehe ein Götterwesen aus der Erde heraufsteigen! 15. Samuel aber sprach zu Saul: Warum hast du mich gestört, indem du mich heraufbringen lässt?" 19. (Samuel fährt fort:) "Und der Herr wird auch Israel und dich in die Hand der Philister geben; und morgen wirst du samt deinen Söhnen bei mir sein." (1.Sam.28,12;13;15;19).

"Bei mir sein" bedeutet in diesen Versen im Totenreich sein. Ebenso lesen wir auch über die Sippe Korah, die sich gegen Mose erhob und lebendig in die Hölle fuhr:

"und sie fuhren hinunter lebendig in die Hölle mit allem, was sie hatten, und die Erde deckte sie zu, und kamen um aus der Gemeinde" (4,Mo.16,33). 
 

Gemäß der WTG hat der Mensch keine Seele, sondern er ist eine. 

Ja, der Mensch ist eine Seele. Jedoch ähnlich wie im Falle mit dem jenseitigen Fortleben, vertieft und vervollständigt das NT das AT auch in Bezug auf das Menschenwesen. Wenn also die WTG Stellen aus der Heiligen Schrift, insbesondere aus dem AT, zitiert, die den Menschen noch allgemein als Seele bezeichnen, z.B.:  

"Und Gott der HERR machte den Menschen aus einem Erdenkloß, uns blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele" (1.Mo.2,7)
 
so unterschlägt sie auf der anderen Seite Stellen des NT, die uns ein tieferes Verständnis des menschlichen Wesens geben, z.B.:
 

"... Der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer Geist ganz samt Seele und Leib müsse bewahrt werden unsträflich auf die Zukunft unsers HERRN Jesu Christi" (1.Th.5,23) 

Somit ist auch dieses WTG-Dogma ein Irrtum. Der Mensch hat eine Seele. Er ist also mit Geist, Seele und Leib auch dreieinig, weil er Abbild seines Schöpfers ist.  

Der "prophetische" Blick der WTG auf die Auferstehung und das tausendjährige Reich.   

Wie bereits erwähnt, sollen laut der WTG zu Beginn des tausendjährigen Reiches die zuvor verstorbenen ZJ sowie die meisten übrigen Toten auferstehen. Dies stellt angeblich die zweite Auferstehung dar, denn die erste Auferstehung galt ja lediglich den "Gesalbten". Die zweite Auferstehung bezwecke daher nur das Leben auf der Erde, wobei den Nicht-ZJ eine zweite Bekehrungschance innerhalb der 1000 Jahre eingeräumt werden soll. Dass der Menschheit, abgesehen von den "144000", ein rein irdisches Leben in Aussicht gestellt wird, sei mit der Absicht Gottes begründet, die Erde in den Stand des Paradieses vor dem Sündenfall wiederherzustellen. Darum ist die Bestimmung des Menschen, so die WTG weiter, das ewige Leben auf der Erde. 

Was sagt nun die Bibel zu dieser Sicht? Zuerst einmal, wo steht es geschrieben, dass das erklärte Ziel Gottes die Wiederherstellung des damaligen Paradieses sein soll? Dort war lediglich der Beginn der Menschheitsgeschichte - das Ziel aber ist die ewige Gemeinschaft Gottes mit dem Menschen im himmlischen Jerusalem (Offb.22,14). Wenn ersteres das Ziel wäre, so wäre Gott nur ein "Ausbesserer" des durch den Teufel verursachten Schadens. Er würde dann nicht agieren, sondern reagieren und somit nicht mehr Gott, der Allmächtige, sein. Nein, das sei ferne! Gott wusste von dem Sündenfall im Voraus, und plante ihn als ein unausweichliches Übel mit ein, um uns schließlich zu etwas Höherem als das irdische Paradies zu bringen.

Als Nächstes erweist sich auch das WTG-Dogma der Auferstehung der "Gerechten und Ungerechten", sprich der ZJ und der übrigen Toten, während des tausendjährigen Reiches als besonders plump hinzugedacht. Denn in dieser Zeit werden zu den Auferstandenen und mit Jesus in dem genannten Reich Herrschenden nur solche gerechnet, die davor, also in der Gnadenzeit, im Glauben wandelten. Man lese dazu Offb.20,4-6. Alle anderen bleiben hiernach im Tod, sprich in der Hölle, und werden nicht lebendig: "Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis daß tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung" (Offb.20,5). Weil also diese "anderen Toten" zur Zeit des 1000-jährigen Reiches nicht auf der Erde leben werden, kann es für sie dort auch keine zweite Bekehrungsmöglichkeit geben. 

Über dies hinaus stellt eine solche These der "zweiten Bekehrungsmöglichkeit" eine gefährliche Täuschung für die Ungläubigen dar. Denn sie untergräbt die Dringlichkeit des Bekehrungsaufrufes und flößt den Menschen einen fatalen Leichtsinn ein. Die Bibel sagt aber: "...Heute, so ihr hören werdet seine Stimme, so verstocket eure Herzen nicht..." (Hebr.3,7-8) 

Eine weitere Ungereimtheit in der WTG-Deutung ist, dass die zweite Auferstehung gar nicht in der Zeit des 1000-jährigen Reiches sein kann. Denn sie erfolgt, genauso wie der zweite Tod, als ein Ergebnis des Gerichtes vor dem weißen Thron Gottes, das erst nach den tausend Jahren der Regierung Christi stattfindet (Offb. 20,7-15) 

Wir wollen nun in Kürze die in arge Verwirrung geratene Auferstehungsordnung wiederherstellen. Zunächst einmal ist das Dogma, die erste Auferstehung beträfe nur die sog. "Gesalbten", natürlich völlig unbiblisch, wie weiter oben schon betrachtet wurde. Die "erste Auferstehung" erfasst alle Gläubigen, die vor der Wiederkunft Jesu entschlafen sind, nach ihrem leiblichen Tod (1.Kor.15,21-53; 1.Th.4,13-17). Parallel dazu erfasst der "erste Tod" alle anderen bis dahin verstorbenen, die nicht im Glauben wandelten. Jesus sagt dazu: "Und den unnützen Knecht werft hinaus in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappen" (Mt.25,30).Der "erste Tod" bedeutet somit für sie das Gericht im Totenreich bzw. in der Hölle. Das ist auch die Auferstehung der "Gerechten und Ungerechten" nach Joh.5,25-29 - die einen Auferstandenen gehen in den Himmel ein (Mt.22,29-30), die anderen aber in das Totenreich bzw. in die Hölle. Diese Auferstehung betrifft nach 1.Kor.15,21;22 grundsätzlich alle Menschen und nicht bloß die meisten, wie die WTG lehrt. Wenn der Herr Jesus Christus anschließend wiederkommt, werden die auf der Erde verbliebenen Gläubigen zu ihm entrückt. Alle anderen verbliebenen Menschen, die nicht im Glauben wandelten, aber auch nicht durch den Harmagedon und die große Trübsal umgekommen sind, bilden im darauffolgenden 1000-jährigen Reich das Meer - unerlöste Menschheit. Diese Menschheit wird nach den 1000 Jahren Friedens durch den während dieser Friedenszeit gebundenen, aber anschließend losgelassenen Satan versucht. Danach muss sie sterben und vor dem weißen Thron Gottes zum Gericht erscheinen, genauso wie die bis dahin im Tod (Totenreich) und in der Hölle aufbewahrten Seelen (Offb.20,7-13). Über all jene wird dann das Urteil gefällt, ob sie der ewigen Verdammnis im Feuersee preisgegeben werden - dies wäre der "zweite Tod" - oder doch noch bei Gott einkehren (Offb.20,14;15), was die "zweite Auferstehung" wäre. Es gibt also noch offenbar eine Prüfung für das Meer und das Totenreich samt der Hölle und somit eine vage Möglichkeit über die zweite Auferstehung zu Gott zu gelangen. Dies kann aber keine Hoffnung für uns darstellen, denn die Prüfung ist uns nicht bekannt.


Schlussgedanken zu der WTG-Theologie über die Hölle und die Seele des Menschen. 

Mit ihrem Dogma über die Hölle und die menschliche Seele leugnet die WTG nicht bloß das biblische Wort, sie verwirft auch ein einhelliges Zeugnis der gesamten Christenheit seit den Tagen Jesu Christi. Damit ähnelt sie den Sadduzäern, die von Jesus Christus schärfer als die Pharisäer kritisiert wurden (Mk.12,27), weil sie sich ein Fortleben des Menschen in der jenseitigen Welt genauso wenig vorstellen konnten, und bei der Auferstehung nur an dessen Wiederkommen auf die Erde dachten. Die Verbindung zu den Sadduzäern ist nur logisch, denn sie ergibt sich ja schon durch die hebräische Prägung der WTG. So leuchtet auch ein, warum die WTG so vehement das AT dem NT in dieser Frage bevorzugt.   

Der "Zukunftsblick" der WTG in das 1000-jährige Reich enthüllt wiederum die Pläne der hinter der Organisation stehenden Weltelite zum Bau ihres globalen Imperiums. Die WTG stülpt dieser kommenden gottlosen Weltherrschaft lediglich das biblisch-prophetische Gewand des 1000-jährigen Friedensreiches über, um auch die "Frommen" zu verführen und dieser Herrschaft gefügig zu machen. Aus diesem Grunde ist es auch nachvollziehbar, warum die "zweite Bekehrungsmöglichkeit" und auch die "zweite Auferstehung" in diese Zeit hineingedacht wird. Denn es soll die Gemüter der Menschen auf jene Zeit "großer Ereignisse" hinlenken, in der diese Elite ihre sichtbare Herrschaft antreten will. Dabei deutet die sogenannte "zweite Bekehrungsmöglichkeit" auf einen Zwang zur Annahme einer totalitären Doktrin hin, der die Menschen dann unter dieser Macht unterworfen werden sollen. Aus dem prophetischen Wort der Offenbarung kennen wir diese weltumfassende endzeitliche Macht als kurze antichristliche Schreckensherrschaft vor dem Wiederkommen Jesu Christi (Offb.13).


6. Das WTG-Dogma um den Namen Gottes.

Die WTG-Lehre, gemäß welcher der Name Gottes "Jehova" lautet, ist wesentlich jünger als die Organisation selbst. Wie schon aus der  Umbenennung der damaligen "ernsten Bibelforscher" in "Jehovas Zeugen" im Jahre 1931 hervorgeht, kam dieses "neue Licht" erst zu dieser Zeit unter der Leitung Rutherfords. Russel und die vorherige WTG lehrten diese Dogmatik nicht.  

Was ist nun das Dogma? Die WTG behauptet, dass sowohl das AT als auch das NT innerhalb der ersten Jh-te. n.Chr. gewaltig verfälscht worden seien, indem der Gottesname "JHWH" (aus dem Hebräischen transliteriert), woraus die WTG "Jehova" ableitet, überall entfernt und durch "Herr" ersetzt wurde. Dies berechtige sie nun, so die WTG, die Anrede Gottes mit "Herr" an den meisten Stellen der gesamten Bibel in "Jehova" umzuwandeln. Denn im ursprünglichen Grundtext des AT, dem sogenannten Masoretischen Text, stand nicht "Adonaj" (Herr), sondern "JHWH". Gott hat sich Mose mit diesem Namen, der so viel wie "ich bin, der ich (immer oder ewig) bin" bedeutet, geoffenbart und gesagt, dass er ewig gegeben ist (2.Mo.3,14-15). Demzufolge sei dieser Name auch der einzige, den Menschen ewig gegebene, so die WTG. 

Betrachtung des Dogmas aus der Sicht der Textforschung 

Wie berechtigt sind also solche Behauptungen? Merkwürdig ist allerdings, dass hier wiederum an einem allgemeinanerkannten Glaubensgut, nämlich der Anrede Gottes mit "Herr", die seit den ersten Jhdt. bis heute die Christen begleitet, gerüttelt wird. Was sagt nun die Textforschung? Für das AT gibt es zwei ursprüngliche Textformen: Die Septuaginta (früheres, ca. 200 v.Chr. aus dem Hebräischen ins Griechische übersetztes AT) und der im Judentum überlieferte Masoretische Text. Die Septuaginta ist in dieser Frage darum von Bedeutung, weil sie zur Zeit der Entstehung des NT die allgemeingültige AT-Version war. In ihr wurde jedoch JHWH mit "Kyrios" (Herr) wiedergegeben, was die meisten zuverlässigen historischen Handschriften bestätigen. Dies ist auch die einzig schlüssige Erklärung dafür, warum das NT überhaupt keine Anhaltspunkte für "JHWH" bietet und durchweg die Anrede "Herr" verwendet. Denn die damaligen NT-Schreiber zitierten aus der Septuaginta. Um doch zu beweisen, dass in der Septuaginta ursprünglich "JHWH" stand, verweist die WTG auf einige im 20. Jh. gefundene Fragmente einer Septuaginta, bei der im griechischen Text der Name JHWH mit hebräischen Buchstaben vorkommt. Bei diesen Funden kann man sich jedoch bezüglich des Textes nicht sicher sein, weil es sich auch um eine spätere vorsätzliche Fälschung handeln könnte. So erscheint schon völlig unlogisch, dass in einem griechischen Text hebräische Buchstaben stehen. Dies wäre so, als wenn Martin Luther bei seiner NT-Übersetzung aus dem Griechischen ins Deutsche überall das Wort "Kyrius" einfach in Griechisch belassen würde.  

Von dem hebräischen Masoretischen Text (Grundtext) ist dagegen allgemein bekannt, dass er tatsächlich ursprünglich den Namen "JHWH" enthielt. Wie kam es nun zu der Entwicklung, dass in der Septuaginta und im NT die Anrede "Herr" verwendet, und in dem heute vorliegenden Masoretischen Text das "JHWH", auch Tetragramm genannt, zu "Adonaj" (hebr. Herr) umgewandelt wurde? 

Es verhielt sich so, dass die Israeliten seit geraumer Zeit v.Chr. aus Furcht das Gebot Gottes "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen..." (2.Mo.20,7) zu missachten, aufgehört hatten den Namen JHWH auszusprechen und stattdessen beim Vorlesen "Adonaj" sagten. In der christlichen Zeit, etwa im 7-10. Jh., setzten dann die Masoreten (jüdische Schriftgelehrte) bei der Bearbeitung des hebräischen Grundtextes zu den Konsonanten JHWH, damit sie nicht versehentlich doch richtig gelesen würden, die Vokale aus "Adonaj" (aoa) hinzu. Wobei nach einer Regel das erste "a" zu einem "e" wurde. So las der eingeweihte jüdische Vorleser "Adonaj" trotz der im Text stehenden Buchstaben "JeHoWaH". Der Nichteingeweihte musste dagegen "Jehova" lesen. Daher ist "Jehova" ein Kunstname und sollte so gar nicht ausgesprochen werden. Wie nun die wirkliche Aussprache des Tetragramms klang ist nicht mehr erforschbar. Somit folgt aus alledem, dass weder die Septuaginta noch das NT gefälscht wurden, wie die WTG behauptet, sondern, dass sie gleich bei ihrer Entstehung durch die Israeliten die Anrede Gottes mit "Herr" erfuhren. Darüber hinaus kann auch die frühgeschichtliche Umwandlung des Tetragramms zu Adonaj in Israel nicht als Fälschung bezeichnet werden, dafür sprechen geistliche Gründe, die wir im Folgenden betrachten wollen.   

Betrachtung des Dogmas aus geistlicher Sicht. 

Das WTG-Dogma um den Namen "Jehova" wird jedoch nicht nur mit den Vorwürfen der Textfälschung verteidigt. Es wird auch mit der Behauptung gestützt, Gott müsse einen ewigen Eigennamen haben, mit dem er auch angerufen werden möchte. Dieser Eigenname sei das "JHWH", so dass alle anderen Namen Gottes lediglich Titel darstellen.   

Jedoch macht die Schrift keinen solchen Unterschied zwischen den Namen Gottes. Wäre das besagte Tetragramm für Gott von solcher Bedeutung, so würde er die Israeliten immer wieder an dieses ermahnend erinnern. Auch würden die Israeliten von Jesus Christus für das Ersetzen des angeblichen Eigennamens in den Heiligen Schriften gerügt werden. Doch weder im AT noch im NT wird eine derartige Kritik Gottes laut. Das zeigt, dass Gott keinen solchen Eigennamen hat. Vielmehr offenbart er sich mit verschiedenen Namen in den jeweiligen Menschheitsepochen, die auch der Botschaft der Epoche entsprechen. So war Gott den Menschen vor Mose z.B. als "Gott, der Allmächtige" bekannt (1.Mo.17,1; 2.Mo.6,3). Denn der Mensch dieser Zeit lebte allgemein noch ohne ein von Gott geoffenbartes Gesetz oder einer Lehre, so dass er gewissermaßen sich selbst überlassen war und den anderen Göttern, sprich Götzen, nachlief. Damit nun der Mensch Gott von diesen "Göttern" unterscheide, erschien ihm Gott betont als "Gott, der Allmächtige". Zur Zeit Mose offenbarte er sich dann mit dem Namen "Ich bin, der ich ewig bin", wobei Gott sich in der weiteren Zeit des AT auch mit anderen Namen nennen ließ: "Denn ich bin der HERR, dein Gott, ... sein Name heißt HERR Zebaoth" (Jes.51,15), was ja wiederum belegt, dass es ihm nicht auf den einen ewigen Namen ankommt. So wurde Er ja auch schon vor Mose beim Namen - also einem anderen Namen als JHWH - gerufen: "Und Seth zeugte auch einen Sohn und hieß ihn Enos. Zu der Zeit fing man an, zu predigen von des HERRN Namen" (1.Mo.4,26)(vgl. 1.Mo.12,8).

Wenn nun Gott zu Mose in 2.Mo.3,15 spricht, dass der Name "JHWH" ewig gegeben ist, so ist kein ewiger Eigenname gemeint, sondern ein Hauptname für die Epoche des AT, der ewig lediglich von seinem Sinn her ist, weil er die eine Eigenschaft Gottes kundtut - seine Unvergänglichkeit. Demzufolge bleibt er ein ewiger Name, auch wenn er durch einen anderen epochalen Hauptnamen später abgelöst wird. Dieser Standpunkt ergibt sich auch daraus, dass Gott gar keinen ewigen Eigennamen im Gegenteil zu seinen Geschöpfen, die unterschieden werden müssen, braucht. Denn der allmächtige Gott ist ein Gott - Er muss von niemandem unterschieden werden.  

Somit handelt es sich bei der Umwandlung des "JHWH" in "Herr" im Masoretischen Text auch nicht um eine Fälschung, denn die Anrede Gottes mit "Herr" war bei den Israeliten ebenfalls seit je her verbreitet. Zumal diese Anrede dank ihres allgemeinen Charakters besser die Zeit vor der Offenbarung des JHWH abdeckt. In geistlicher Hinsicht ist jedoch diese Umwandlung eine von Gott eingeleitete Vorbereitung auf die Offenbarung seines neuen Namens - eines Namens, der uns mit dem Kommen seines Sohnes geoffenbart wurde. Denn der Wandel von einem Namen (JHWH) zur Anrede (Herr) schafft Raum für einen anderen neuen Namen.

Es stellt sich also die entscheidende Frage: Mit welchem Namen offenbart sich Gott im NT, sprich, was ist sein epochaler Name für die Gnadenzeit? Fragt man danach, so haben selbst echte Christen nicht immer eine Antwort parat, was hierzulande Raum für Irrlehren bietet. Doch das NT redet Klartext. So sagt Jesus im hohepriesterlichen Gebet: "Ich habe deinen Namen offenbart den Menschen..." (Joh.17,6). Die WTG behauptet, Jesus meine den Namen "Jehova". An dieser Stelle ist der Irrtum der WTG mit den Händen greifbar, denn "JHWH" war den Juden bekannt und wäre somit keine Offenbarung. Wenn Jesus Christus an unzählig vielen Stellen vom Glauben an seinen Namen redet z.B. in Mt.18,20; Apg.9,15, so ist das auch der offenbarte Name Gottes. Denn Jesus Christus ist ja die Fülle der Gottheit leibhaftig (Kol.2,9). Dass dieser Name über alle anderen Namen gestellt wird, ist ein zwingender Beweis dafür:

"so sei euch ... kundgetan, daß in dem Namen Jesu Christi von Nazareth, welchen ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat, steht dieser allhier vor euch gesund. Und ist in keinem andern Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden" (Apg. 4,10;12)

"Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jesu sich beugen aller derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind"
(Phil.2,9-10)

Ein genauso zwingender Beweis für den Namen Gottes  "Jesus Christus" ist, dass die Apostel den Befehl Jesu zur Taufe:  "...taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes..." (Mt.28,19) auf den Namen Jesu Christi ausführten: "Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi..." (Apg.2,38). Das NT bezeugt auch sonst nur die Taufe auf den Namen Jesu (Apg.8,16; 10,48; 19,5; Röm.6,3). Daraus ergibt sich ebenso, wie höher bereits erläutert, dass der Herr Jesus mit dem Taufbefehl (Mt.28,19) nicht drei verschiedene Namen, sondern einen Namen, mit dem Gott im NT erschienen ist, meint. 

Über den Namen JHWH wird dagegen nichts Derartiges im NT gelehrt. Wurde auf ihn getauft? Wurde er als der höchste Name verkündigt? Nein. Dennoch wurde er von der WTG ohne den genannten Zusammenhang mit der Lehre des NT in ihrer "Neue-Welt-Übersetzung" anstelle von "Herr" (wenn Gott gemeint ist) eingefügt. Es scheint die WTG nicht im Geringsten zu stören, dass bei diesem "theologischen Vorstoß" plötzlich zwei Namen nebeneinander stehen, die beide den Anspruch haben der Höchste zu sein. Kann so etwas der Wille Gottes sein, wenn dadurch nur zusätzliche Spaltungen und Verunsicherungen unter die Christen gesät werden? Zwar sagen die ZJ, dass sie Gott im Namen Jesu anbeten - doch das ist nur "Sand in die Augen streuen". Denn in Wahrheit ist "Jehova" bei ihnen stets der höhere Name. Somit gilt der Vorwurf der Verschleierung des Namens Gottes, wie er der Christenheit von der WTG ständig entgegengehalten wird, ihr selbst. Denn der Name "Jesus Christus" ist die Botschaft Gottes für unsere Zeit. So hat "Jesus", auf Hebräisch "Joshua", folgende Bedeutung:  "Jo" (ähnlich wie "Ja", oder "Je") ist die Kurzform von "JHWH" (in etwa "JH"), die für "Er"/"Ich" (auf Gott bezogen) steht, und "schua" ist eine Ableitung vom Verb "retten". Das ergibt sinngemäß: "Ich bin Retter". 

Schlussgedanken zur WTG-Theologie über den Namen Gottes. 

Sowohl das Wort Gottes als auch der Rückblick auf die Geschichte der Christenheit stellen klar: Weder die Apostel noch die Kirchenväter, weder die Katholiken noch die Reformatoren und die nachfolgenden Evangelikalen predigten das Evangelium im Namen "Jehova". Kann es somit als Zufall betrachtet werden, dass ausgerechnet die WTG dieses recht jüdische, ins AT zurückführende, Dogma aufwirft? Wohl kaum. Kann man an dieser Stelle von einer aufrichtigen, wenn auch falschen, "theologischen Entdeckung" der WTG sprechen? Genauso wenig. Vielmehr war dieses "neue Licht" ein weiterer absichtlicher Schritt zur Abgrenzung der WTG von der übrigen Christenheit und ein Zeugnis der judaisierten Organisationtheologie.

7. Abschlussgedanken zu der Wachtturmbewegung.  

Unter dem Schlusstrich bleibt, dass Russel und sein "Bibelforscherkreis" in Wahrheit nicht der Aufrichtung der gesunden biblischen Lehre, sondern der verborgenen Weltelite gedient haben. Im Gewande der Bibeltreue kommend, verführten sie ungefestigte Seelen mit einem geschickt ausgehöhlten und mit der Doktrin der "Neuen Weltordnung" gefüllten Evangelium. Sie zerstörten den christlichen Glauben, um auf seinen Trümmern Wegbereiter eines neuen weltweiten Kultes zu sein. Der Wille, möglichst viel Hass und Verleumdung auf die Christenheit auszuschütten, zeigt sich in der unglaublichen Hetze und Anfeindung in der Botschaft der frühen WTG. So ergoss sich z.B. im WTG-Traktat von 1924 "Anklage gegen die Geistlichkeit" eine Schimpfflut wahllos über die christliche Kirche, bis hin zur Behauptung, sie sei im Bunde mit dem Teufel. Dass dies keine gesunde Kritik sein kann, wird auch aus den Worten Rutherfords deutlich, den gemäß "diese dauernde Verkündigung der Wahrheit", sprich der Wachtturmbotschaft, wie ein vernichtender Hagelschlag wirken sollte32. Darum sind "mit wachsender Schärfe Verhöhnungen, Herabsetzungen, Bloßstellungen, und Herausforderungen durch den Raum geflogen"33. Die fragliche Zukunftsprognose der Schriftstudien Russels machte ebenfalls Stimmung gegen alles Christliche: "Gott wird die weltliche Ordnung der Dinge der Gewalt der bösen Anarchisten preisgeben, und er wird des Christentums Ordnung der Dinge nebst allen, die damit verknüpft sind, wüßt und öde machen"34. "Die Anarchisten werden Kirchenmitglieder in großer Zahl - von Millionen - buchstäblich abschlachten"35.  

Die heutige WTG ist weit milder geworden. Die besagte Macht in ihrem Hintergrund arbeitet aber nach wie vor an den anfangs gesteckten Zielen, die jetzt nur verborgener erstrebt werden. So fällt z.B. besonders die freimaurerische Multi-Kulti-Doktrin in den Schriften der WTG auf. Die Aufmacherseiten der Broschüren sind sehr häufig mit Menschen verschiedenster Herkunft illustriert, was uns im Sinne des kommenden globalen Vielvölkerstaates erziehen soll. Dasselbe bezweckt auch das von der WTG von Anfang an verkündete und bis heute bewahrte Dogma der unsichtbar geschehenen Wiederkunft Jesu und seiner geheimen Gegenwart. Denn will man die Hoffnungen der Menschen an die Herrschaft einer irdischen Elite binden, so muss die wahre sichtbar bevorstehende Wiederkunft Jesu Christi geleugnet werden! Denn mit seiner sichtbaren Wiederkunft wird ja der menschlich-antichristlichen Macht ein Ende gesetzt (2.Thess.2,8). Der Mensch soll also nicht an eine vom Himmel her kommende Macht glauben, sondern einer irdischen huldigen, deren geheime Gegenwart schon da ist. Genau das ist die eigentliche Intention der WTG, wozu sie auch das biblische Wort verdreht. Das tut sie seit 1950 bezeichnenderweise auch durch die von ihr herausgegebene Bibelübersetzung - die "Neue-Welt-Übersetzung" -  die genauso gut auch "Neue-Weltordnung-Bibel" heißen könnte. Heute ist das die Standartbibel der ZJ. Entsprechend verfälscht ist auch ihr Inhalt, weil sich die WTG-Theologie mit einer herkömmlichen Bibel einfach nicht vertragen kann.   

Hier eine kurze Kostprobe:

 

Bibel- stelle Neue-Welt-Übersetzung Herkömmliche Bibel (Luther 1912, Schlachter 2000)
  Mt.24,3

(Frage der Jünger an Jesus:) ... Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?

("Abschluss des Systems der Dinge" soll, wie betrachtet, den Anfang der "neuen Ordnung der Dinge" - Neue Weltordnung - bedeuten).

... wann wird das alles geschehen, und welches wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein?

  1Tim.2,4

dessen Wille es ist, daß alle Arten von Menschen gerettet werden ...

(Das hinzugefügte Wort "Arten" verrät die Multi-Kulti-Doktrin)


welcher will, daß alle Menschen gerettet werden...
  Joh.1,1

 Im Anfang war das WORT, und das WORT war bei GOTT, und das WORT war ein Gott

(Das hinzugefügte Wörtchen "ein" soll aus Jesus, dem Wort Gottes, einen "Nebengott" machen).

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort

  Hebr.1,8

Aber mit Bezug auf den Sohn: "Gott ist dein Thron für immer und ewig..."

(Dieses völlig sinnentstellende Hinzufügen des Wörtchen "ist" soll die Gottheit Jesu untergraben)


aber von dem Sohn: "Gott, dein Stuhl währt von Ewigkeit zu Ewigkeit..."
  Phil. 2,6 der (Christus), obwohl er in Gottesgestalt existierte, keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht zog, nämlich um Gott gleich zu sein. welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er's nicht für einen Raub, Gott gleich sein
  Röm.9,5 denen (Israeliten) die Vorväter angehören und von denen der Christus dem Fleische nach [abstammt]: Gott, der über allen ist, [sei] gesegnet immerdar. Amen welcher auch sind die Väter, und aus welchen Christus herkommt nach dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit. Amen.
  Hebr.5,9

und nachdem er (Chritus) vollkommen gemacht worden war, wurde er für die ewige Rettung all derer verantwortlich, die ihm gehorchen

(Jesus darf nicht "der Urheber ewigen Heils" sein)

und nachdem er zur Vollendung gelangt ist, ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden

Hebr.12,2

während wir unseren Blick auf den Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens, Jesus, gerichtet halten

(Neben der Schwächung der Rolle Jesu deutet das falschübersetzte Wort "Hauptvermittler" einen Nebenvermittler an - die WTG)

und aufsehen auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens

Joh.16,27

(Jesus sagt:) Denn der Vater selbst hat Zuneigung zu euch, weil ihr Zuneigung zu mir gehabt und geglaubt habt, daß ich als Vertreter des Vaters ausgegangen bin.

(Das völlig fremd hinzugefügte Wort "Vertreter" soll die Gottesgleichheit Jesu anfechten, das statt "lieben" eingesetzte Wort "Zuneigung" unsere Liebesbeziehung zu Gott schwächen).

 denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, darum daß ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin. 

  1Мo.1,2

Die Erde nun erwies sich als formlos und öde, und Finsternis war auf der Oberfläche der Wassertiefe; und Gottes wirksame Kraft bewegte sich hin und her über der Oberfläche der Wasser.

(Durch die den Text verfälschenden Worte "wirksame Kraft", soll das Dogma des "unpersönlichen Geistes Gottes" bestärkt werden).


Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
 1Tim.4,11

Die inspirierte Äußerung aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeitperioden einige vom Glauben abfallen werden ...

(Genauso)

Der Geist aber sagt deutlich, daß in den letzten Zeiten werden etliche von dem Glauben abtreten ...

  Mt.10, 28  
Und werdet nicht furchtsam vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib in der Gehẹnna vernichten kann.

(Hineininterpretiertes Vernichtungsdogma)

Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. 

Mt.27,52-53

... und die Erde erbebte, und die Felsen wurden gespalten. 52. Und die Gedächtnisgrüfte wurden geöffnet, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden aufgerichtet

(Genauso)

Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, die Gräber taten sich auf, und standen auf viele Leiber der Heiligen, die da schliefen

1Kor. 2,2

Denn ich beschloß, unter euch nichts zu wissen außer Jesus Christus und ihn an den Pfahl gebracht.

(Text grob entsellt, um das Kreuz als christliches Symbol zu bekämpfen)

Denn ich hielt mich nicht dafür, daß ich etwas wüßte unter euch, als allein Jesum Christum, den Gekreuzigten.

Die hier aufgeführten Textfälschungen lassen sich relativ leicht durch den griechischen NT-Standartext beweisen.

 

Die wirkliche Zielsetzung der WTG - das "Mitmauern" am Bau der "Neuen Weltordnung" - wird aber auch dadurch deutlich, dass hierfür selbst eigene Lehrdogmen geopfert werden können, wie wir es ja gesehen haben. So kann es in der Zukunft sein, dass die hier beschriebenen Punkte unter Umständen im gewissen Rahmen ihre Aktualität einbüßen. Der irdisch-antichristliche Kern dieser Sekte wird jedoch erhalten bleiben. Darum warnen wir jede aufrichtige nach Gott suchende Seele im Namen Jesu Christi, das Heil nicht beim Wachtturm zu suchen, sondern bei unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. 

 

 

 

 

1Schriftstudien Band VII, S.175-202 (vor 1925)
2Schriftstudien Band VII, S.531 (vor 1925)
3Schriftstudien Band II, S.179 (vor 1914)
4Schriftstudien Band IV, S.492 (vor 1914)
5Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, S.79-81 (1920)
6Schriftstudien Band II, S.179 (vor 1914)
7Erwachet!, 8. April 1969 S. 13-16
8Schriftstudien Band VII, S.598 (vor 1925)
9Schriftstudien Band VII, S.538 (vor 1925)
10Schriftstudien Band VII, S.598 (vor 1925)
11Schriftstudien Band IV, S.27 (1916)
12Schriftstudien Band II, S.136 (1916)
13Millionen jetzt lebender Menschen, S.22; Trost für die Juden S.85
14Schriftstudien Band VII, S.76; Band III, S.6
15"Die geheime Macht hinter den Zeugen Jehovas" von Robin de Ruiter, Durach 1995, S.149-152
16Anklage gegen die Geistlichkeit, S.1
17Schriftstudien Band III, S.227
18http://de.slideshare.net/ourbothy/2013-service-year-notes-on-the-annual-general-meeting-page-2
19Weg zum Paradiese, S.5 
20Schriftstudien Band V, S.161 (vor 1925)
21Diese Stelle findet sich in Luther 1545 und Schlachter 2000, die den historischen, in der Christenheit seit dem 4. Jh. vorherrschenden und meistgelesenen, "Textus Receptus" bieten. 
22Schriftstudien Band V, S.440;444 (vor 1925)
23,24Schriftstudien Band V, S.434 (vor 1925)
25Schriftstudien Band V, S.448 (vor 1925)
26Schriftstudien Band I, S.117 (vor 1925)
27Schriftstudien Band V, S.433 (vor 1925)
28
Schriftstudien Band V, S.349 (vor 1925)
29
Schriftstudien Band V, S.80 (vor 1925)
30
Schriftstudien Band V, S.434; 287 (vor 1925)
31Harfe Gottes S.292 u.172
32"Jehovas Zeugen oder Jünger Christi", Dr. Adam Hohenberger
33Jahrbuch 31, S.38 (zitiert nach Dr. Adam Hohenberger "Jehovas Zeugen oder Jünger Christi")
34Schriftstudien Band VII, S.671 (vor 1925)
35Schriftstudien Band VII, S.636 (vor 1925)