Gesunde Lehre ChristiJesus Christus: Solange ich in der Welt
bin, bin ich das Licht der Welt (Joh.9,5)

Wie uns das Blut Christi wirklich reinigt

Der Ausdruck „Blut Jesu Christi“, der als Inbegriff für Leiden und Tod  unseres Heilands steht, wird oft unsinngemäß gebraucht. Stark verbreitet ist der Ausdruck „Das Blut Jesu deckt meine Sünden zu“, der in der Bibel in dieser Form nicht vorkommt, sondern eher ein Erklärungsversuch des Wortes Gottes ist. Der neue Bund ist zwar tatsächlich im Blut Jesu gemacht, mit dem wir an unseren Herzen besprengt sind, das bedeutet aber nicht, dass Gott, unser Himmlischer Vater, uns hinter dem Blut nicht mehr sieht, wie manche Prediger es behaupten. Er sieht bekanntlich durchaus  unsere Herzen. Das vergossene Blut Jesu bedeutet vielmehr unsere Verantwortung für den Tod des Sohnes Gottes wegen der Ungerechtigkeit, die uns innewohnt. Dieser Tod ruft uns zu Buße, so dass wir zu Gott durch Jesus Christus kommen, was biblisch ausgedrückt „Glaube in seinem Blut“ (Röm 3.25) ist. Was uns aber wirklich vor dem Zorn Gottes schützt, ist der Glaube an Gott durch Jesus Christus und das Wandeln in seinen Geboten, sprich das Halten seiner Gebote.

Die Theologen der „Sündenbedeckung“ gehen so weit, dass sie behaupten, Gott müsse unbedingt Blut sehen, um zu vergeben, deshalb hat Er seinen Sohn, der absolut unschuldig war, umgebracht an unserer Stelle, so dass Er jetzt nur das Blut sehe und damit zufrieden gestellt werde. Hinter diesem Blut seien diejenigen verborgen, die da glauben aber die Gebote Gottes nicht halten könnten, die sowieso kein Mensch halten könne, sondern nur Gott allein.

Es ist schwierig zu verstehen, was für einen praktischen Sinn so etwas für Gott haben könnte, wo doch die ganze Heilige Schrift die Menschen zu einem gerechten Leben ruft:

 „Seid heilig, denn ich bin heilig“           3Mos 11.44,

„..ihr sollt mir ein heiliges Volk sein    2Mos 19.6

Ihr sollt heilige Leute vor mir sein“     2Mos 22.30,

 „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote“ Jo 14.15,

„Wer mich nicht liebt, der befolgt meine Worte nicht; und das Wort das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat“ Jo 14.24,

„Beschnitten sein ist nichts und unbeschnitten sein ist nichts, wohl aber Gebote Gottes halten“                                                                              1Kor 7.19, 

„Ich gebiete dir vor Gott..., dass du das Gebot unbefleckt und untadelig bewahrst bis zu Erscheinung unseres Herrn, Jesus Christus“              1Tim 6.13-14,

 „Und daran erkennen wir, dass wir Ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: „Ich habe Ihn erkannt, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht“             1Jo 2.3-4 

Man fragt sich, ob diese wirklich im Klaren sind, was für ein Gottesbild sie den anderen vermitteln, wenn sie unseren Himmlischen Vater, dessen Liebe zu uns unermesslich ist,

als ein Wesen darstellen, das allein aufs Blut fixiert ist und nur vergossenes Blut sehen möchte. In der ganzen Menschheitsgeschichte war Gott immer um das Heil der Menschenseelen bemüht, die ihrerseits Ihm nur noch Kummer bereitet haben. Sie konnten zwar anders, doch das sündige Leben liebten sie mehr. So hat Gott die Opfergaben als Erziehungsmittel eingeführt, auf dass Menschen ihre Sünden bereuen, wenn sie den Tod anderer Wesen an ihrer Stelle sehen, aber die Menschen haben sie zu Routine gemacht. Wie Gott über den formellen und gleichgültigen Umgang der Menschen mit den Opfergaben bestürzt war, sehen wir in den Worten der alttestamentlichen Propheten.

„Denn an Schlachtopfern hast Du kein Wohlgefallen, sonst wollte ich sie Dir geben; Brandopfer gefallen dir nicht. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz willst Du, o Gott, nicht verachten.“                            Ps 51.18-19 

Recht und Gerechtigkeit üben ist dem Herrn lieber als Opfer“                       Spr 21.3

Was soll mir die Menge eurer Schlachtopfer? spricht der HERR. Ich bin der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber überdrüssig, und am Blut der Jungstiere, Lämmer und Böcke habe ich kein Gefallen!                                                                            Jes 1.11

Wascht, reinigt euch! Tut das Böse, das ihr getan habt, von meinen Augen hinweg; hört auf Böses zu tun! Lernt Gutes tun, trachtet nach dem Recht, helft den Bedrückten, schafft der Waise recht, führt den Rechtstreit für die Witwe!                                                  Jes 1.16-17

Lesen wir Hesekiel, Kap. 18 und 33, so sehen wir, wie vergebungsbereit unser Himmlischer Vater schon immer war, wie sehr sein Vaterherz um das Seelenheil seines Volkes, und dessen rechten Wandel besorgt war, so das Er jedem Vergebung der Sünden versprach, der von seinem sündigen Leben zu Ihm hin umkehren würde. Wenn Gott in der alttestamentlichen Zeit konsequent jede kleine Sünde bestraft hätte, wäre Er denn mit David, dessen Leben keineswegs fehlerlos war, so gnadenvoll umgegangen? Die Schrift sagt uns, dass er ein „Mann nach dem Herzen Gottes“ war (1Sam 13.14), das heißt, seine Absichten und Beweggründe gefielen Gott, obwohl auch er manche Sünden getan hat, die er dann später aufrichtig bereute. So sehen wir, dass für Gott immer nur der rechte Wandel der Menschen primär wichtig war und nicht die Opfergaben, die ihren Zweck im Plan Gottes hatten:

„So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden“       Gal 3.24 

Können wir uns vor Gott überhaupt verstecken, sei es hinter dem Blut oder dem Opfer Jesu, wie viele Christen denken? Ist es nicht vielmehr so, dass Gott unser Herz sieht, und weiß, ob wir aufrichtig an Ihn durch das richtig verstandene Opfer seines Sohnes glauben? Ist es nicht vielmehr so, dass sein vergossenes Blut uns zur Buße und zum rechten Wandel ruft? Wenn wir aufrichtig glauben, dann haben wir Gott, der uns liebt, auf unserer Seite. Dann brauchen wir uns nicht hinter dem Blut oder dem Opfer zu verstecken, denn wichtig ist es letztendlich, was das Opfer und das Blut Jesu in uns bewirkt haben. Wenn die Leiden und der Tod Jesu Christi, sprich sein Blut, in uns die Buße bewirkt haben, dann stehen wir vor Gott fragend und klein wie Kinder, dann sind wir offen für Gott, weil das zerbrochene Herz bereit ist zu tun, was Er sagt, und dann erleben wir die Erneuerung des Geistes durch den Heiligen Geist und die Reinigung! Dann wollen wir auch die Gebote tun, und tun sie gern, solange wir glauben, solange die Liebe zu den Geboten da ist. Wenn aber die Liebe verschwindet, wovor uns die Schrift mehrmals warnt, dann schafft man sich eine Scheinsicherheit des Heils, eine Garantie der Errettung, und erfindet sich Formeln wie: „Das Blut Jesu deckt meine Sünden zu“. In Wirklichkeit aber ist nur ein Weg richtig; das aufrichtige Gebet mit Bekennen der Übertretungen und  der Gehorsam dem Wort Gottes, so wird Gott, der die Herzen sieht, uns stärken und Freude im Glauben geben.

Wer da hat, dem wird gegeben. Wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat“ Mk 4.25

Wenn die Schrift sagt, dass Er „..sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat“ 1Tim 2.6, so bedeutet es sinngemäß den freiwilligen Leidensweg und Kreuzestod des Heilands:

„damit Er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel, und alle diejenigen befreite, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben hindurch in Knechtschaft gehalten wurden“ Heb 2.14-15

und „Frieden machte durch das Blut seines Kreuzes – durch Ihn, sowohl was auf Erden als auch was im Himmel ist.“                                       Kol 1.20  

und „das der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen“                                        1Jo 5.20.

Das bedeutet aber auch, dass wir durch das Bild der Hinrichtung Jesu auf Golgatha die Niedrigkeit der sündigen Menschen mitsamt uns selbst begreifen und uns von jeglicher Sünde reinigen müssen. Denn die Juden hielten sich für Gottesfolk und haben Gott in Jesus Christus nicht erkannt, weil sie ungläubig und ungerecht waren. Würden wir heute nicht genauso handeln? So spricht Petrus in Apg 2.23:

„..diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluss und Vorsehung dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet“. 

So redet das Blut Jesu zu jedem, der Sünde tut, und ruft ihn zum sündlosen Leben in Jesus Christus.